Pater Slavko Barbaric ist am 24. November 2000 um 15.30 Uhr gestorben. Nachdem er, wie gewöhnlich jeden Freitag, den Kreuzweg auf dem Berg Krizevac für die Pfarrei und die Pilger geleitet hat, hat er Schmerzen empfunden. Er hat sich auf einen Stein hingesetzt, dann auf die Erde hingelegen, hat den Bewusstsein verloren und seine Seele dem Herrn übergegeben.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Der Friede sei mit euch!
Lieber Provinzial Pater Tomislav, lieber Pfarrer Pater Ivan, Brüder konzelebrierende Priester, liebe Brüder und Schwestern,
Wir feiern diese Heilige Messe für die Seele des verstorbenen Paters Slavko Barbaric, Mitglied der Franziskanischen Provinz der Herzegowina, der ich aus tiefstem Herzen mein menschliches und christliches Mitgefühl ausspreche, so wie auch allen Mitgliedern der Familie, aus der er stammt.
Sensationell klang in diesen Tagen die Nachricht, dass der Vatikan begonnen hat, mit dem Phänomen Medjugorje abzurechnen und dass der Papst selbst es als Betrug einschätzt. Im Hintergrund dieser im Grunde genommen erlogenen Information war der Fall P. Tomislav Vlasic, den der Vatikan wegen der „Verbreitung von zweifelhaften Lehren, Manipulation der Gewissen, verdächtigem Mystizismus, Ungehorsam und wegen der Beschuldigung der Sünde gegen das 6. Gebot (Du sollst nicht Unkeuschheit treiben!)“ bestraft hat. Da es sich um einen Priester handelt, der in Medjugorje tätig war, wird die Echtheit der dortigen Marienerscheinungen von neuem in Zweifel gezogen. Was sagt Pater Dr. Ivan Sesar, Provinzial der herzegowinischen Franziskanerprovinz und ehemaliger Pfarrer von Medjugorje dazu?
Ich war junger Priester, erst vier Jahre zuvor ordiniert. Damals war P. Pervan Pfarrer, und als er mir sagte, dass ich nach Medjugorje zu kommen hätte als Hilfsspiritual hatte ich etwas Angst, etwas Misstrauen, weil ich erst kürzlich geweiht worden und nach Medjugorje nur stets als Pilger gekommen war, wobei die Entscheidung zum Mönch heranreifte. Manchmal kam ich auch als Aushilfe für die Beichten. Es ist total verschieden, hier zu wohnen und nur von Zeit zu Zeit hierher zu kommen, denn wenn du hier in Medjugorje lebst bist du mitten drin, erlebst du im Herzen die Gegenwart Marias.
Am Sonntag, dem 21. 01.2007, feierte man den fünften Todestag des ehemaligen Pfarrers von Medjugorje, Pater Dr.Leonard Orec. Er war auch der Gründer der humanitären Einrichtung „Medjugorje Mir“. Um 18 Uhr wurde in der Pfarrkirche in Medjugorje eine hl. Messe gefeiert, die Pater Ivan Landeka, der langjährige Pfarrer von Medjugorje und derzeitige Vorsitzende der Organisation „Medjugorje Mir“ zelebrierte. Er ist der Nachfolger von Pater Leonard. Mit ihm feierte der derzeitige Pfarrer von Medjugorje P. Dr. Ivan Sesar.
Dieses Jugendfest wurde vor 17 Jahren geboren, als Pater Slavko mit einer Gruppe Jugendlicher begonnen hatte, ihnen Medjugorje verständlich zu verständlich zu machen, um geistig zu wachsen durch die Spiritualität von Gesängen und persönlichen Zeugnissen. Ich war damals nicht hier und darum kann ich nicht viel über die Anfänge sagen. Sicher gab es eine Gruppe Jugendlicher, die von Medjugorje berührt waren, von der Gegenwart der Madonna und den Botschaften. So wuchs dieses Jugendfest nach und nach.
Am Abend des 24. Juni 1981 hat sich in Bijakovici, einem Teil der Pfarrei Medjugorje, der Himmel geöffnet. Nichts Neues und alles neu ... Den Seelen der Christen war alles schon bekannt, trotzdem zeigte sich das Neue und alles wurde lebendig: Glaube, Hoffnung, Liebe wachten auf und belebten das göttliche Leben in den Menschen.
Dieses Neue wurde für einige Leben, für andere Stolperstein. Oder besser, die lebende Madonna unter den Menschen wurde für die einen zur Freude, andere wollten sie verschwinden lassen. Im Volk Gottes wird das Jubiläum Inspiration, Eingebung und Ansporn zum Glauben werden, während es demjenigen, der nicht glaubt, Angst vor dem „freien“ Volk Gottes einflössen wird. Der Herr zeigt sich seinem Volk als lebendiger Gott, und - wie immer - wird er zum Zeichen, dem widersprochen wird.
In diesem menschlichen Wirbel zeigt sich Maria als die Mutter aller, über alle Zertrennung und Vorbehalte der Menschen hinweg. Dies weil die Mutter Gottes sich in ihrer Würde als Königin des Friedens zeigt und jedem die Grösse und Vornehmheit eines Lebens in Gott verkündet. Mütterlich bleibt sie den Menschen nahe auch wenn die Antwort auf ihren Ruf ganz verschieden ausfällt.
In diesem Jahr jährt sich der 25. Jahrestag der Erscheinungen der Madonna in Medjugorje. Du warst Zeuge der ausserordentlichen Ereignisse der ersten Jahre. Was wird wach in deinem Gedächtnis, im Lichte deines persönlichen Weges und deiner priesterlichen Erfahrungen?
Vom Gesichtspunkt meiner Vergangenheit in Medjugorje kommen mir im Moment nicht sehr viele Dinge in den Sinn. Seit 1985 habe ich mich stufenweise zurückgezogen aus Medjugorje, um in der Kontemplation zu leben. Schritt für Schritt in meiner tieferen Beziehung zu Gott, öffnete sich das Gedächtnis meiner Seele, dieser Raum worin der Heilige Geist immer mehr die Rolle als Hauptfigur übernahm und mir das Geheimnis enthüllte. In diesem Gedächtnis sind nicht so sehr die Phenomene von Medjugorje als solche präsent, sondern eher die göttliche Wahrheit des lebendigen und wahren Gottes, der Mutter Gottes, die in uns gegenwärtig ist und in uns wirkt. Das ist die von der Kirche angenommene Wahrheit.
Es ist eine unwiderrufliche Tatsache, dass in der Welt zahlreiche Gebetesgruppen durch Medjugorje-Pilger gegründet wurden. Dies geschah und geschieht noch heute aufgrund des Wunsches der Muttergottes, Gebetsgruppen zu gründen. Es ist schwierig, die genaue Anzahl zu wissen aber gewiss sind es Tausende (gem. Rene Laurenten, Eight Years, 1989, Milford, Ohio, The Riehle Foundation, Seite 56).
Pilgerfahrten kennt man in allen Religionen. Sie sind ein Ausdruck des Menschen, der Gott an Orten sucht, an denen Er sich auf besondere Weise offenbarte, an denen Er dem Menschen die Möglichkeit gab, Seine Anwesenheit leichter zu fühlen oder bei besonders begabten Personen, die mit ihren Gaben ein besonderes Zeichen der Anwesenheit Gottes bezeugen. Deshalb gibt es Wallfahrtsorte, welche die Menschen anziehen und zu denen sie auf der Suche nach neuen Gotteserfahrungen kommen, beziehungsweise nach Erfahrungen des Friedens, der Freude, Liebe und Hoffnung. Mit jeder Pilgerfahrt verlässt der Mensch seinen Alltag, lässt Arbeit, Familie, Freunde, Sicherheit hinter sich und macht sich auf seinen Weg, getragen von der Sehnsucht nach einer neuen Begegnung mit Gott.
Fra Tomislav Pervan: Medjugorje begann mit Laien, mit einfachen Kindern, Laien haben Medjugorje anerkannt und als erstes daran geglaubt und dann erst die Priester. Und heute tragen die Laien die Bewegung von Medjugorje in die ganze Welt und es sind gerade die Laien, die hunderte Male den Ozean überfliegen, um nach Medjugorje zu kommen. Wenn sie sie fragen, warum sie so oft nach Medjugorje kommen und warum sie Pilger in diese unsicheren Gebiete führen, werden sie ihnen antworten, daß sie das tun, weil sie an den Menschen Veränderungen bemerken. Geistige.
Lieben und geliebt zu werden ist der grundlegendste und tiefste Wunsch eines jeden Menschen. Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, wie wichtig Liebe und Annahme in der Lebensschule der Familie sind. Mangel an Liebe und Angenommensein in der Familie hinterläßt tiefe Wunden. Es ist bekannt, daß sogar ein eben erst empfangenes Kind fühlt und weiß, ob es in Liebe angenommen ist oder nicht. Es ist aus der Praxis der Psychotherapeuten bekannt, daß tiefe Ängste, die einen Menschen während seines ganzen Lebens begleiten, oft vor der Geburt verursacht wurden, weil Vater und Mutter eine Abtreibung planten.
Unter den Theologen gab es 1973 eine turbulente Debatte über die Bedeutung der Auferstehung Jesu und den Sinn der Berichte über die Erscheinungen des Auferstandenen, wie sie uns im Neuen Testament überliefert sind. R. Pesch, ein liberaler Theologe, hatte diese Diskussion provoziert, indem er sagte, daß "die Berichte über die Auferstehung nur ein Ausdruck des Glaubens der Jünger sei, für die eschatologische Bedeutung Jesu, seiner Mission und seiner Autorität, zur Rechtfertigung seines Todes." Die Berichte über die Auferstehung seien nur eine "Rechtfertigung" der Jünger, ihrer Entscheidung, diese "Bedeutung Jesu" zu verkünden. Sein Kollege, M. Hengel, ein gemäßigter protestantischer Theologe, bedauerte vor allem in seiner Antwort, daß in unserer Zeit die Erscheinungen als Halluziationen bezeichnet würden, und sagte weiter:" Weil die reiche mystische Tradition der Kirche versiegt ist, zumindest in unseren Ländern, sind diese Phänomene ein Kompetenzbereich für Psychiater und Drogenberater geworden, und nicht mehr für die Theologen. Eine Vision wird als "pathologisches Phänomen" bezeichnet. (ThQ 3/1973, S. 255). Es war fast wie ein prophetisches Wort, was acht Jahre später in Medjugorje bei den Erscheinungen geschehen wird.
Der Begriff „Privatoffenbarung“ ist schon seit einiger Zeit ein allgemeiner Begriff in der Theologie. Ihm gegenüber steht der Begriff der „öffentlichen Offenbarung“. Die öffentliche Offenbarung wäre diejenige, die in der Bibel steht, und die private Offenbarung wäre die außerbiblische. Es wäre aber richtiger von biblischer und außerbiblischer Offenbarung zu sprechen. Es gibt keinen richtigen Grund, der biblischen Offenbarung mehr Wert und Sinn zu geben, als der privaten, denn - wenn beide wahr sind, wenn beide von Gott kommen - dann sind beide göttlichen Ursprungs und gleichwertig. Beide sind von Gott für die Menschen gedacht und Er will, dass beide angenommen werden. Sonst hätte Er keinen Grund überhaupt zu sprechen. Wenn auch gerechtfertigte Unterschiede zwischen den beiden bestehen, dann ist es keinesfalls in dem Sinne, dass die eine verpflichtend wäre und die andere nicht. Beide sind verpflichtend. Für jeden, den sie erreicht haben, und der genügend Gründe und genügend moralische Sicherheit betreffend ihrer Echtheit hat, sind beide gleicherweise verpflichtend.
Liebe Freunde der Gebetsgruppen von Medjugorje,
Dieser Brief soll die tiefe Liebe ausdrücken, die uns mit der Botschaft von Medjugorje verbindet. Im Hinblick darauf, dass auch viele andere (Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laien) wiederholt ihren Dank für die vielfältigen geistlichen Früchte bezeugt haben, die aus dieser Botschaft erwachsen sind, wollen wir euch mit Hilfe dieses Rundschreibens an dem gemeinsamen Zeugnis teilhaben lassen. Es soll auch zum Schutz dieses marianischen Werkes beitragen, das sich in aller Welt verbreitet hat, jedoch weiterhin in mehrfacher Weise gefährdet ist.