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Die Hochzeit - Vicka Ivankovic und Mario Mijatovic

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Vicka - als strahlende Braut

Fröhlich, heiter, strahlend, mit dem lichten Lächeln, das alle Pilger kennen, die seit zwanzig Jahren sich in ihre Nähe begeben, um zum x-ten Mal das Zeugnis ihrer Begegnungen mit der Gottesmutter zu hören. Aber diesmal galt ihr Lächeln hauptsächlich ihrem Gatten, dem Manne, den die Gospa ihr auf unerwartete Weise gegeben hat und der ihr ab dem heutigen Tag Gespan für das Leben und Stütze in ihrem Auftrag und Dienst der Marienbotschaften sein wird. Es ist der 26. Januar, ein Samstag, an dem die Seherin Vicka in der Pfarrkirche zu St. Jakob Marijo Mijatovic, gebürtig aus Serajevo, heiratet. Die Hochzeit begann um 14.00 Uhr und wurde von Pfarrer Branko Rados, eingesegnet. Unter den Mitzelebranten: Fra Jozo Zovko, Fra Ivan Landeka und rund zwanzig Priester aus aller Welt. Zahlreich waren die Pfarrangehörigen, Freunde, Verwandten, die sich um die beiden Brautleute scharten; anwesend waren auch Jakov, Ivanka und Mirjana mit ihren Familien. In seiner Homelie überdachte der Pfarrer, dass wir Salz der Erde und Licht der Welt sein sollen.

Vicka, im Dienste der Botschaften der Muttergottes und Marijo, Mitarbeiter im Mutterdorf, (dem von Fra Slavko für Kriegswaisen gegründeten Werk) haben bis heute schon vielen das Licht und Salz Christi gebracht, das dem Leben Würze verleiht. Ab heute werden sie es gemeinsam tun, das Kreuz in der Hand und mit Jesus, der das stärkste Band ihrer Liebe ist. Darum begaben sich die beiden jungen Menschen nach dem Empfang der hl. Eucharistie vor die Marienstatue rechts des Altars, um der Madonna ihre eheliche Gemeinschaft anzuvertrauen.

Die Feier wurde belebt durch Gesänge der Jungen aus der Zönakel-Gemeinschaft, denen sich am Schluss auch Sr. Elvira zugesellte. Die heitere Bescheidenheit von Vicka und Marijo vermochte eine grosse Freude wach zu rufen, die sich auf allen Gesichtern zeigte. Trotzdem liessen sich die Brautleute nicht zerstreuen von Blitzlichtern und andern Unruhequellen, welche den feierlichen Augenblick festzuhalten versuchten: in würdiger und andächtiger Sammlung durchlebten sie jeden Augenblick ihres Hochzeitsritus. Um 1900 Uhr begannen die Festlichkeiten in einem Restaurant, wo 1200 geladene Gäste die beiden Brautleute mit Liebe, Gesängen und Spielen umgaben. Das Paar wird sich nicht weit von Medjugorje in einem kleinen Dorf niederlassen; doch Vicka wird fortfahren die Pilger auf der Treppe ihres elterlichen Wohnhauses in Bijakovici zu empfangen, wie immer.

Interview mit Vicka

Am vorigen Donnerstag sind Denis Nolan und ich selbst zu Vicka gegangen, hier einige Auszüge aus unserem Gespräch. (Es ist ergreifend zu sehen, mit welcher Natürlichkeit Vicka die tiefen Wahrheiten der Lehre über die persönliche Freiheit und die Verantwortung beherrscht, ohne jemals Studien betrieben zu haben.)

Frage: Vicka, wie siehst du diesen Weg der Ehe, den du gewählt hast?

Vicka: Schau! Jedes Mal, wenn Gott uns ruft, müssen wir aus ganzem Herzen bereit sein, diesem Ruf zu folgen. Ich habe versucht, dem Ruf Gottes zu folgen, indem ich 20 Jahre lang die Botschaften überbracht habe. Ich habe es für Gott getan, für die Muttergottes. Während dieser 20 Jahre habe ich es alleine gemacht, und nichts wird sich ändern, bloß, dass ich es jetzt durch eine Familie machen werde. Gott ruft mich, eine Familie zu gründen, eine heilige Familie, eine Familie für Gott. Du weißt, ich habe eine große Verantwortung vor den Menschen. Sie suchen Vorbilder, Beispiele, denen sie folgen können. Deshalb möchte ich den Jugendlichen sagen: Habt keine Angst, den Weg der Ehe einzuschlagen, diesen Weg der Ehe zu wählen! Aber, um einen sicheren Weg zu haben, ob es nun dieser oder ein anderer Weg ist, ist es das Wichtigste, Gott auf den ersten Platz in eurem Leben zu stellen, das Gebet auf den ersten Platz zu stellen, euren Tag mit dem Gebet zu beginnen und ihn mit dem Gebet zu beenden. Eine Ehe, in der man nicht betet, das ist sicher, eine solche Ehe hält nicht, ist leer. Da, wo die Liebe ist, ist alles. Aber man muss eine Sache betonen: die Liebe: ja! Aber welche Liebe? Die Liebe zu Gott zuerst, dann die Liebe zu dem Menschen, mit dem ihr zusammen wohnen werdet. Und dann, auf dem Lebensweg, darf man sich von der Ehe nicht erwarten, dass das das rosarote Leben sei, dass alles leicht sei... Nein! Wenn Gelegenheiten zu Opfern kommen, kleine Bußen, muss man sie immer aus ganzem Herzen dem Herrn schenken; dankt jeden Tag dem Herrn für alles, was sich während des Tages ereignet hat. Deshalb sage ich: liebe Jugendliche, liebe junge Ehepaare, habt keine Angst! Macht Gott zur Hauptperson in eurer Familie, zum König eurer Familie, stellt ihn auf den ersten Platz, und dann wird er euch segnen – nicht nur euch selbst, sondern auch alle jene, die zu euch kommen werden.

F.: Wirst du nach deiner Hochzeit noch in Medjugorje wohnen?

Vicka: Ich werde einige Kilometer von hier entfernt wohnen, aber ich glaube wohl, dass ich fast jeden Tag in der Früh auf meinen Posten zurückkehren werde! (= die Stiege des blauen Hauses.) Ich brauche meine Aufgabe nicht zu ändern, ich weiß wohl, wo mein Platz ist! Meine Ehe wird daran nichts ändern.

F.: Was kannst du uns über Marijo (Mario aussprechen) sagen, den du am 26. Jänner heiraten wirst?

Vicka: Es fällt mir schwer, über ihn zu sprechen. Aber zwischen uns ist eine Sache sicher: das Gebet. Er ist ein Mann des Gebetes. Er ist ein guter, fähiger Mann. Er ist ein tief veranlagter Mann, was sehr schön ist. Und dann ist unsere Beziehung zueinander sehr gut. Es ist wirklich Liebe zwischen uns; also dann werden wir Schritt für Schritt aufbauen.

F.: Vicka, wie kann ein Mädchen wissen, welchen Burschen sie heiraten soll?

Vicka: Du weißt, mit dem Gebet steht das fest, der Herr und die Muttergottes sind bereit, dir zu antworten. Wenn du im Gebet fragst, was deine Berufung ist, wird dir der Herr sicher antworten. Du musst guten Willen haben. Aber man darf nichts überstürzen. Nicht zu schnell handeln und sich beim ersten Jungen sagen: „Dieser Junge ist für mich“. Nein, so darf man es nicht machen! Man muss langsam an die Sache herangehen, beten und auf den Zeitpunkt Gottes warten. Den richtigen Zeitpunkt. Man muss Geduld haben und warten, dass Gott dir den richtigen Menschen schickt. Die Geduld ist sehr wichtig. Wir sind alle geneigt, die Geduld zu verlieren, wir handeln zu schnell und dann, wenn wir uns geirrt haben, sagen wir: „Aber warum, Herr? Dieser Mensch war nicht wirklich für mich“. Es stimmt, er war nicht für dich, aber man hätte geduldig sein müssen. Ohne Geduld und ohne Gebet kann es nicht gehen. Heute müssen wir viel geduldiger, offener sein, um auf das zu antworten, was der Herr wünscht.

Wenn der eine oder andere Angst hat, sein Leben zu ändern und sich sagt: „O, ich habe viel mehr Ruhe alleine“, behält er so eine Angst in sich. Nein! Wir müssen uns zunächst von all dem befreien, was uns in unserem tiefsten Inneren beunruhigt, und dann können wir das tun, was der Herr möchte. Wir können nicht um eine Gnade bitten und sagen: „Herr, gib mir diese Gnade“, wenn wir eine große innere Blockade haben; diese Gnade wird uns nie zuteil, weil wir im Inneren noch nicht bereit sind. Der Herr hat uns die Freiheit gegeben, er hat uns auch den guten Willen gegeben, da müssen wir uns von unseren Blockaden befreien. Danach hängt es von uns ab, frei zu sein oder nicht. Wir sind alle geneigt zu sagen: „Gott hier, Gott da, tu dies, tu das“... Gott handelt, das ist sicher! Aber ich selbst muss ihm behilflich sein und den Willen haben. Ich muss sagen: „Ich will es, also tu ich es“.

F.: Vicka, hast du die Meinung der Muttergottes für deine Eheschließung eingeholt?

Vicka: Aber siehst du, ich bin wie die anderen, der Herr hat mir die Möglichkeit gegeben zu wählen. Ich muss die Wahl mit meinem ganzen Herzen treffen. Es wäre zu einfach, wenn die Muttergottes uns sagen würde: „Tu dies, tu das“. Nein, sie verwendet nicht dieses Mittel. Uns allen hat Gott große Gaben geschenkt, damit wir in unserem Inneren verstehen können, was er für uns bereit hält. (Vicka hat die Frage ihrer Eheschließung der Gospa nicht gestellt, denn so sagt sie: „Ich stelle ihr nie eine Frage für mich selbst.“)

F.: Vicka, für viele geweihte Ehelose warst du ein bisschen ihr „Vorbild“ in Medjugorje. Jetzt sehen sie, wie du heiratest, hast du ihnen etwas zu sagen?

Vicka: Siehst du, während dieser 20 Jahre hat Gott mich dazu berufen, ein Werkzeug in seinen Händen auf diese Weise (ehelos) zu sein. Wenn ich für diese Leute ein „Vorbild“ darstellte, ändert sich heute nichts! Ich sehe keinen Unterschied! Wenn man jemanden zum Vorbild nimmt, muss man ihn auch dem Ruf Gottes folgen lassen. Wenn Gott mich jetzt zu einem Familienleben berufen will, zum Leben einer heiligen Familie, so möchte Gott dieses Vorbild, und ich muss darauf antworten. Für unser Leben dürfen wir nicht darauf schauen, was der eine oder andere um uns macht, sondern in uns selbst hinein schauen und in uns selbst das finden, wozu Gott uns beruft. Er hat mich gerufen, 20 Jahre auf diese Weise zu leben, und jetzt ruft er mich zu etwas anderem und ich muss ihm danken. Ich muss ihm auch für diesen anderen Teil meines Lebens antworten. Heute braucht Gott Vorbilder von guten Familien, und ich glaube, dass die Muttergottes jetzt aus mir ein Vorbild dieser Art machen möchte. Das Beispiel, das Zeugnis, das der Herr von uns erwartet, das finden wir nicht, indem wir auf die anderen schauen, sondern indem jeder für sich auf den persönlichen Anruf Gottes hört. Das ist das Zeugnis, das wir geben können! Wir dürfen nicht unsere eigene Befriedigung suchen, noch das tun, wozu wir Lust haben. Nein, wir müssen wirklich das tun, was Gott von uns möchte. Wir hängen manchmal sehr an dem, was uns gefällt, und wir schauen zuwenig auf das, was dem Herrn gefällt. So können wir ein ganzes Leben leben, Zeit verstreichen lassen, und im allerletzten Augenblick bemerken, dass wir uns geirrt haben. Die Zeit ist verstrichen und wir haben nichts getan. Aber heute gibt dir Gott Augen in deinem Herzen, Augen in deiner Seele, um sehen zu können und keine Zeit zu verlieren. Diese Zeit ist eine Zeit der Gnade, aber es ist eine Zeit, in der wir Entscheidungen treffen und jeden Tag entschlossener auf dem Weg gehen müssen, den wir wählen.

 


 

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