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Als Ordensfrau Medjugorje erfahren

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"Danke dass ihr meinem Ruf gefolgt seid!". Maria dankt immer. Das hat mich betroffen gemacht, aber verstanden habe ich es erst jetzt!

Was immer auch die Gründe sein mögen, die uns nach Medjugorje führen, wir wurden gerufen. Ich wurde als Klosterfrau mit vielen gesundheitlichen Problemen an diesen Ort geführt (mit den notwendigen Erlaubnissen natürlich) und wurde Gast im Hause der Kontemplativen Gemeinschaft "Regina della Pace -Königin des Friedens... ganz dein". Mit unendlicher Dankbarkeit frage ich mich, wem ich es verdanke, dass die Mutter meines Herrn mich zu sich gerufen hat. Meine affektive Bindung an Maria war immer stark. Sie machte sich auch mehrmals in meinem Leben spürbar gegenwärtig, und deshalb fand ich es vielleicht nicht nötig, sie zu suchen. Aber in der Empfindung, mich in einem dunklen Tunnel zu befinden, während meine ganze Existenz zusammengedrückt war - meine religiöse Berufung damit - vertraute ich mich erneut ihr an; in besonderer Weise meine Gesundheit.

Ich hatte vage von den Geschehnissen sprechen gehört, die sich in Medjugorje zutrugen, war nicht besonders davon angezogen, wurde jedoch neugierig, ein so bedeutendes Geschehen unserer Zeit kennen zu lernen, wie auch die verschiedenen Wirklichkeiten unserer heutigen Kirche, von denen höchstens Echos zu den Klöstern dringen. In Medjugorje angekommen, hat mich wie nie zuvor Ihre liebende, mütterliche Aufmerksamkeit umfangen und unter Ihrem Mantel von Licht und Frieden mit grosser Freude erfüllt. In Ihrem Lichte schauen wir das Licht. Im Licht der Erfahrung, die meinem Leben wieder Leben gab, Licht meinen verirrten Schritten, und Augen, um meine Brüder und Schwestern zu sehen, wurde mir bewusst, dass Medjugorje wirklich das Haus Mariens ist, bevorzugter und heiliger Ort um der Mutter Jesu zu begegnen, die uns mütterlich zu Ihm führt. Einziger Mittelpunkt ist Jesus in der heiligen Eucharistie, alles dreht sich um Ihn, Jesus das Lamm, geopfert und auferstanden.

Wieviel Gleichgültigkeit in unsern Gesellschaften, die sich der vielen Jahrhun-derte des Christentums rühmen! Auch in unsern Kirchen und in den Ordenshäusern kann man Mittelmässigkeit leben, in lauer Gewöhn-ung und in einer Gebetshaltung, die das Herz nicht ergreift. Und doch ist der Durst nach Spiritualität von den vielen verführerischen Lockrufen der Welt nicht vollends erstickt. Medjugorje ist ein Zentrum der Spiritualität, wo sich das schweigende Gebet erfahren lässt, wo man sich in sich selbst versenken, bis ins Innerste des eigenen Herzens vorstossen kann, jenen heiligen Ort, wo Gott innerlicher ist als wir selbst; wo wir das Abbild wieder entdecken, das Er uns eingeprägt hat. In der Begegnung mit Jesus und Maria, diesem klarem Spiegel, und im Licht des Wortes, liest sich das eigene Dasein wieder; und in der innersten Wüste unseres Herzens begegnet unsere menschliche Gebrechlichkeit der Macht der Liebe Gottes und wird hinein geworfen in den unendlichen Raum des Heilsplans. Im Lichte des Geistes Gottes entdecken wir die Forderung, Licht zu sein, und die sakramentale Beichte wird Ort der Umkehr und Gnade hin zu einem neuen Weg. Es sind nicht wenige, die nach einer solchen Erfahrung Werkzeuge werden, wie es der heilige Franziskus mit grossem, pochendem Herzen gerne formulierte, das viele aus der Sklaverei der Sünde, die sie erdrückte, in die Freiheit der Kinder Gottes zog und aus den Gräbern, worin menschliche Zerbrech-lichkeit sie eingeschlossen hatte.

Jesus und Maria stellen uns in Medjugorje die Reinheit des Herzens vor Augen für unser Leben und für unsere Beziehung zu den Andern. Dieses Städtchen ist zum Bild der lebendigen Kirche geworden, wo sich alle als Brüder und Schwestern erkennen, weil sie Kinder eines einzigen Vaters und einer einzigen Mutter sind, eines immensen "Familienhauses", das die Grenzen der Erde und der Kulturen überwindet, um sich jedem Sohn und jeder Tochter zu öffnen, die auf den Ruf der Mutter antworten. Sie, die Junge Frau, will den Ozean der Jahrhunderte und der Institutionen überqueren, um mit all Ihrer Frische die Wirklichkeit der alten Orden, die Hüter des kostbaren Schatzes der Tradition sind, zu erreichen. Obwohl "alt" geworden, vermögen sie trotzdem in ihrem Schosse Früchte der Liebe zu tragen und der Welt zu zeigen, dass Jesus der Herr ist! Maria kann durch ihre Anwesenheit und ihre Botschaften, die eine unglaublich verwandelnde Kraft besitzen, die neue Führerin für unsern persönlichen wie auch für unsern gemeinschaftlichen Weg sein; wie Millionen von Pilgern kann sie auch uns leiten durch das Dunkel dieser Zeit zum Licht ohne Untergang und zum Frieden ohne Verwirrung und ohne Ende. "Ich lade euch, liebe Kinder, ein, die Bedeutung meines Kommens und den Ernst der Situation zu verstehen. Ich möchte alle Seelen heilen und zu Gott führen. Deshalb lasst uns beten, damit sich alles voll verwirkliche, was ich begonnen habe". Damit ist nicht gesagt, dass wir, allein weil wir geweiht sind, bereits bekehrt sind. An jedem Tag verlangt Seine Liebe neue Antworten der Liebe, des Glaubens, der Hoffnung. Jeder Tag ist Zeit der Umkehr zum Evangelium.

Sr. Franca, Augustinerin

 


 

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