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Echo Mariens Königin des Friedens 158 (Juli-August 2001)

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Eco di Maria
Regina della Pace

Deutsch 158

Juni-July 2000


Botschaft Mariens vom 25. Mai 2001

"Liebe Kinder, in dieser gnadenvollen Zeit rufe ich euch zum Gebet auf. Liebe Kinder, ihr arbeitet viel, aber ohne Gottes Segen. Segnet und sucht die Weisheit des Heiligen Geistes, dass Er euch in dieser Zeit führe, damit ihr versteht und in der Gnade dieser Zeit lebt. Bekehrt euch, liebe Kinder, und kniet in der Stille eures Herzens nieder. Stellt Gott in das Zentrum eures Wesens, damit ihr so in Freude die Schönheiten bezeugen könnt, die Gott euch in eurem Leben unaufhörlich gibt. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Sucht die Weisheit des Heiligen Geistes

Wir können diese Botschaft als einen Weg lesen, der von einer bedrückenden, zumal realistischen Lage ausgeht - "liebe Kinder, ihr arbeitet viel, aber ohne Gottes Segen" - und zu einem tröstlichen Ziel führt "in Freude die Schönheiten zu bezeugen, die Gott uns in unserem Leben unaufhörlich gibt". Auf diesem Weg führt uns Maria, der in einer besonders günstigen Zeit verläuft, eben in einer Zeit der Gnade. Indem wir auf einen Vers des Zweiten Briefes Petri Bezug nehmen (2 Petr 3,9), können wir sagen, dass der Herr uns gegenüber geduldig ist, weil er nicht will, dass jemand zugrunde geht, sondern, dass alle sich bekehren, und gerade deshalb bietet uns Maria dauernd mit unendlicher Geduld den Weg des Heiles immer wieder neu an.
Vor allem geht es um das Gebet, d.h. die Gemeinschaft mit Gott; das ist eine wiederholte Einladung, immer und immer wieder empfohlen. Ins Gebet eintreten, bedeutet, nicht eine bestimmte Technik anzuwenden und auch nicht eine Theorie auszukundschaften, auch nicht mit einer Philosophie liebäugeln; ins Gebet eintreten ist Gemeinschaft mit Gott haben, in Gemein-schaft mit Ihm leben, in einer neuen Dimension, die der Welt oft fremd, jedoch tief in unserer Natur als Kinder Gottes verankert ist. Das Gebet ist Frucht göttlicher Gnade, aber auch gleichzeitig Kanal, durch den die Gnade fließt; deshalb also muss diese Zeit, die eine Zeit der Gnade ist, eine ganz besondere Zeit des Gebetes sein. Im Gebet machen wir vom Leben Gottes Erfahrung, erfahren und leben Seine Segnung; daher ist die Einladung Mariens "segnet" etwas ganz Einfaches, auch wenn die Tragweite eine unbegrenzte Größe hat: Wir geben von uns selbst nichts, lassen aber zu, dass durch uns Gottes Segnung ströme! Somit heißt die Weisheit des Heiligen Geistes suchen, vor allem bereit sein, offen zu Seinem Wirken sein, und folglich auf eigene Bewertungskriterien verzichten, die eigenen gedanklichen Pläne, auf die eigene Art der Überlegung und des Urteilens. Alles muss neu in Frage gestellt werden und neu im Lichte des Geistes beleuchtet werden: dies ist die Umkehr. Maria ladet uns ein: "Bekehrt euch, liebe Kinder, und kniet in der Stille eures Herzens nieder". In dieser Einladung kann man die ganze Persönlichkeit und Heiligkeit Mariens entdecken. Auch wir müssen, wie Maria, die Stille leben, die uns von Gott spricht und in der uns Gott erhört, die Stille, die Besinnung, Anbetung, intimes und tiefes Gespräch (vgl. Mt 6,6) sind. Auch wir müssen, wie Maria (vgl. Lk 2,51b), in unserem Herzen still die Vorkommnisse bewahren, die uns mit Ihm verbinden. Dann wird für uns die Gnade dieser Zeit nicht vergebens vorübergehen und wir können Gott in den Mittelpunkt unseres Seins setzen.
Maria bittet uns nicht, Gott in den Mittelpunkt unseres Wirkens oder unseres Denkens zu stellen, sondern unseres Seins: d.h. wir dürfen nicht Gott irgend ein Feld unseres Lebens schenken, sondern wir müssen Ihn im Mittelpunkt unseres Wesens, unseres Herzens, unserer Gedanken, unserer Seele aufnehmen. Er muss alles für uns sein und unser Leben muss Ausdruck dieser Seiner lebendigen und in uns wirkenden Anwesenheit darstellen. Von der Weisheit des Heiligen Geistes erleuchtet, werden wir diese Seine lebendige Anwesenheit in uns anzubeten wissen und uns vor ihr nieder werfen, in Stille und im Geheimen, ohne Aufsehen, aber in Einfachheit und Wahrheit. So werden wir von Tag zu Tag, geschehe was will, in Frieden leben, der Sein Geschenk ist, und werden in Freude die Schönheiten bezeugen, die uns Gott laufend in unserem Leben schenkt.
Die Freude, die wir von Gott schöpfen, ist nicht die flüchtige und vergängliche Freude der Welt; sie ist Duft des Himmels, Duft des Paradieses hier auf Erden und in diesem Leben; was hält uns zurück, die Einladungen Mariens ernst zu nehmen und die Wirkung zu erfahren?
Nuccio Quattrocchi

 

Botschaft Mariens vom 25. Juni 2001

"Liebe Kinder, ich bin mit euch und ich segne euch alle mit meinem mütterlichen Segen. Besonders heute, da Gott euch Gnaden in Fülle gibt, betet und sucht Gott durch mich. Gott gibt euch große Gnaden, deshalb, liebe Kinder, nützt diese gnadenvolle Zeit und nähert euch meinem Herzen, so dass ich euch zu meinem Sohn Jesus führen kann. Danke, dass ihr meinem Ruf gefolgt seid."

Sucht Gott durch mich

Zum 20. Jahrestag der ersten Erscheinung, fasst die Botschaft dieses Monats ganz einfach und klar die Bedeutung der Anwesenheit Mariens in Medjugorje zusammen: uns zu Jesus zu führen. Die Mutterschaft Mariens uns gegenüber hat alte Wurzeln, die in die vom Blut des gekreuzigten Christus befruchteten Erde wachsen (vgl. Joh 19,26-27). Maria ist aus dem Willen Jesu unsere Mutter und ihre Mutterschaft ist keine Metapher; sie ist konkreter und wirklicher als der Mensch je begreifen und sich ausdenken kann; sie ist für unser Leben unbedingt notwendig. Sie, die der Welt Gott geschenkt hat, die Gott den Menschen gebracht hat, ist aufgerufen, im Sohn die Söhne Gottes zu zeugen, auf dass Gott alles in allen sein wird (vgl. 1Kor 15,28).
Sie führt uns zu Jesus. Es handelt sich nicht um ein Modell oder bestimmte Verhaltensweisen anzunehmen oder bestimmt Werke zu vollbringen; es handelt sich darum, Jesus ähnlich zu sein, im Herzen Ihm ähnlich zu werden, in der Seele, in der Tiefe unseres Seins. Es geht darum, sich vom Heiligen Geist bewohnen zu lassen, Ihn in uns handeln zu lassen, damit Er uns dem Sohne immer ähnlicher gestalte. Nur der Heilige Geist kann dieses Wunder vollbringen. Kein Willensakt unsererseits, noch unser Verstand können das vollbringen. Deshalb also ermahnt uns Maria seit zwanzig Jahren zum Gebet und zur Hingabe an Gott.
Es ist nötig die Seele und den Leib von allem zu befreien, das nicht nur überflüssig ist und das das Wirken des Heiligen Geistes behindert. Deshalb ladet uns Maria zum Fasten ein. Es handelt sich nicht darum, etwas in unserem Leben zu ändern, es geht um eine radikale Änderung unseres Lebens. Das erfordert Zeit, manchmal viel Zeit und Gott gibt uns, aus Seiner Gnade, alle nötige Zeit. Wie oft hat uns Maria daran erinnert, dass jetzt eine Zeit der Gnade ist, wie oft hat Sie diese als solche anzuwenden!
Die anhaltende Anwesenheit Mariens in Medjugorje ist eine ganz besondere Gnade, und heute, das Heute des 20. Jahrestages der ersten Erscheinung und dieser Zeit der Gnade, regnen ausgiebig die Gnaden Gottes herab. Also ist das Gebet nötig, d.h. auf hörende Stellung zu gehen, und Gott durch Sie zu suchen, d.h. Gott zu erreichen, indem man sich von Maria zeugen lässt. Nähert euch meinem Herzen, so dass ich euch zu meinem Sohn Jesus führen kann. Im Herzen Mariens, vom Heiligen Geist bewohnt, wird das Wunder unserer Geburt von oben vollbracht werden (vgl. Joh 3,3). Was dem Menschen unmöglich ist, kann Gott in einem einzigen Augenblick vollbringen; es genügt, das mit ehrlichem Herzen zu wünschen: Mein Herz und mein Leib jauchzen ihm zu, ihm, dem lebendigen Gott. (vgl. Ps 84). Heute gibt es Gnaden in Überfluss, der mütterliche Segen Mariens begleitet uns. Was hält uns noch zurück, uns für Gott zu entscheiden?
N.Q.

 

Die privaten Enthüllungen in der Kirche

In unserer Zeit kommt es öfter vor, dass man von Erscheinungen, Eingebungen, Tränenvergießen, Heilungen, Prophe-zeiungen, Botschaften, oder von außerordentlichen Ereignissen hört, die mit meist charismatischen, oder als solche vermutete Personen in Verbindung gebracht werden.
Ohne Zweifel hat ein Überfluss an Charismen immer die Geschichte der Kirche begleitet: Das biblische Zeugnis, sei es im Ersten wie Neuen Bund, erwähnt unzählige Episoden, in denen sich Gott durch besondere Visionen, wie Gotteserscheinungen und Engelserschein-ungen, sich offenbart; einige Bücher der Bibel, wie jene von Daniel und der Offenbarung, widmen einen guten Teil des Inhalts der Beschreibung von ekstatischen, mystischen Visionen. Auch viele Lebensabläufe von Heiligen sind durch außerordentliche, mystische Phänomene charakterisiert: man denke nur an die Wünstenväter, an den hl. Gregorius von Nissa, auf dem eine erste Erzählung einer marianischen Erscheinung zurückgeht (IV. Jahrh.), an die hl. Katherina von Siena, hl. Brigida und viele andere. Selbst der hl. Paulus verdankt seine Bekehrung einer Christophanie (d.h. Erscheinung des auferstandenen Christus). Jedenfalls fehlten auch unter den Heiligen nicht jene, die wie der hl. Johannes vom Kreuz - ein Heiliger!, ein Mystiker!, ein Kirchenlehrer!, Zeitgenosse der hl. Theresa von Avila (eine andere, große Mystikerin des XVI. Jahrh.) - immer ein offenes, beinahe feindliches Misstrauen gegenüber außerordentlichen Phänomenen , wie Erscheinungen und Eingebungen, an den Tag legten. In der Kirche haben sich stets unterschiedliche Stellungen die Stirn geboten, beide legitim, beide notwendig.
Das Phänomen der Mystik überschreitet die Grenzen der katholischen Kirche und trifft sich mit den Erfahrungen der orthodoxen Kirche (oft sind die Orthodoxen Mystiker der Antonomasie) und jene der protestantischen Kirche, die trotz Misstrauen des Luther und Calvin, weiterhin viele Anhänger besonders unter den Pfingstlern haben. Das darf uns nicht beirren: die Wunder, die Prophezeiung, die Visionen, sind als solche Garanten wahrer Religion oder von Orthodoxie (d.h. wahren Glaubens). Auch außerhalb des Christentums trifft man auf außerordentliche Phänomene, sogar wunderbare, die aber nicht ausreichen, diese Religionen als wahr zu bezeichnen, d.h. wirklich auch von Gott gewollt, um zur Rettung aller Menschen zu führen.
Außerdem muss klargestellt werden, dass dem Begriff mystisch nicht unbedingt ein außerordentliches Phänomen zugrunde liegen muss (Erscheinungen, Eingebungen usw.). Der Mystiker des Christentums ist jener, der in Gemeinschaft mit Christus, seines Herrn, lebt, mittels der Erfahrung der Sakramente, der Meditation des Wortes Gottes, das Gebet und Umsetzung der christlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe. So ist vor allem der Mystiker! Deshalb ist jeder Christ, der bewusst den eigenen Glauben lebt ein Mystiker! Nach dieser nötigen Klarstellung, muss hinzugefügt werden, dass es innerhalb des Gottesvolkes einige gibt, denen Gott besondere Geschenke erteilt (eben außergewöhnliche Offenbarungen) zur Erbauung aller: gewöhnlich werden diese als Mystiker bezeichnet.
Haben sich im Mittelalter eine Vielfalt von außergewöhnlichen, mystischen Phänomenen zugetragen, ist der dem Konzil zu Trient (1563) nachfolgende Zeitabschnitt von einem größeren Misstrauen gekennzeichnet, sei es wegen dem Klima der Gegenreformation (d.h. katholische Initiativen, um der protestantischen Reformation in Europa Einhalt zu gebieten), wobei auf strengere Weise die persönlichen Charismen dem Lehramt der Kirche unterworfen wurden, als auch dem Einfluss des Illuminismus, der jegliche nicht rationale, religiöse Veranstaltung misstrauisch und sarkastisch betrachtete.
Papst Benedikt XIV (+ 1758) wird zur bekannten Formulierung gelangen, nach der Enthüllungen, seien sie auch von der Kirche beglaubigt, nicht zum Glauben der katholischen Kirche zählen..., sondern eine Bereicherung des menschlichen Glaubens darstellen, nach allen Regeln der Vorsicht. Im Wesentlichen ist kein Gläubiger verpflichtet, private Enthüllungen mit demselben Glauben, mit dem er jedoch verpflichtet ist, Dogmen des Glaubens, anzunehmen. Gleichzeitig erlaubt die Kirche und ermutigt zum Glauben an privaten Enthüllungen, die als echt anerkannt sind.
Hier ist eine genauere Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Enthüllung notwendig. Die öffentliche Enthüllung ist nur eine: jene der Hl. Schrift und der Tradition der Kirche, die sich in den Glaubensdogmen äußert. Alle anderen Enthüllungen, seien sie auch von der Kirche als echt erklärt und glaubenswürdig erkannt (wie in den Fällen der hl. Brigida, hl. Katharina Labourè, den Erscheinungen von Guadalupe, La Salette 1846, Lourdes 1858, Fatima 1917, Banneaux 1933 usw.) sind private Enthüllungen.
Das Lehramt behauptet im Rahmen theologischer Überlegungen, dass es nicht Zweck der privaten Enthüllungen ist, etwas der Enthüllung hinzu zu fügen, oder neue Doktrinen vorzustellen, sondern eher eine praktische Botschaft christlichen Lebens anzubieten. Sie sind daher im geschichtlichen und kulturellen Zusammenhang zu sehen, in dem sie sich ereignen, wobei die Werte beibehalten werden, auf die sie stets hinweisen, d.h. ein echteres und tieferes, christliches Leben (wir erlauben uns den Begriff mystisch!). Die biblischen Enthüllungen sind beendet, jedoch sind sie keine abgeschlossene Botschaft: sie sind eine Ankündigung zur Rettung, eine Ankündigung Jesu Christi, Sohn Gottes und Retter, den jeder Christ aufgefordert ist, in seiner persönlichen Erfahrung und Originalität selbst zu begegnen und sich mit Ihm in Zeit und Raum, in denen er lebt, zu vereinigen, und zu unterscheiden, was prophetisch und was nur anachronistisch ist.
Fasst man die privaten Enthüllungen (seien es Erscheinungen, Botschaften, Eingebungen o.ä.) auf solche Weise auf, hat man als Christ eine echte Freiheit: ihnen gegenüber reagieren wir nicht mit Unterdrückung (wie die Propheten von unseren Vätern gesteinigt wurden und heute verehrt werden), aber auch nicht mit naiver Glaubensbereitschaft (wie jene falschen Propheten, die unsere Väter verehrten und wir heute verurteilen).
Die Gefahren für jene, die zu leichtgläubig allen außergewöhnlichen Phänomenen nachlaufen, entstehen aus einer nicht reifen Geistlichkeit, ängstlich bis zum Skrupel, in Ergebenheit verankert, nicht fähig, freudvoll und mit Reife die christliche Freiheit anzunehmen: fremd aller Wirklichkeit des Alltags, was hingegen (Heterogenese der Ziele) eigentlich der Zweck des außerordentlichen Geschenkes ist! Wer sich jedoch andererseits diesen mit Vorurteilen, mit einem intellektuellen Gehabe der Verach-tung nähert, lauft Gefahr, sich in einem Glauben zu verschließen, der von Gott nichts mehr zu bekommen, der vielleicht aber auch den Menschen nichts mehr zu geben hat.
Das II. Vatikanische Konzil, nach Überwindung der Strenge der vergangenen Jahrhunderte, versucht, beide Positionen zu vereinen und lädt zu einer vorsichtigen, freudvollen Haltung der Annahme ein: diese außerordentlichen Charismen, einfach oder allgemein... müssen mit Dankbarkeit und als Trost angenommen werden... aber das Urteil über ihre Echtheit steht der kirchlichen Autorität zu (vgl. Lumen Gentium 12).
Jedenfalls ist die Angelegenheit komplizierter, wo sich die Kirche noch nicht endgültig ausgesprochen hat, wie im Fall von Medjugorje. Hier ist der einzelne Gläubige, mit dem Öl der Taufe und Firmung ausgestattet, die ihn zum König und Propheten machen (d.h. dazu gerufen, die Zeichen der Zeit zu sehen und erkennen), zur persönlichen Unterscheidung aufgerufen, indem er die Botschaft der Königin des Friedens der allzeit gültigen, christlichen Lehre überhaupt gegenüber stellt. Aus den Früchten erkenne er die Bäume.
Mirco Trabuio

 

Das Konsistorium als Herausforderung zum neuen Jahrtausend

In jedem Augenblick, aber besonders in den entscheidenden Momenten, hört die Kirche auf den Heiligen Geist: Mit diesen Worten hat der Papst den Gläubigen die Eröffnung des sechsten außerordentlichen Konsistoriums vorgestellt, das im Vatikan einberufen und zwischen dem 21. und 24. Mai stattgefunden hat, um über die Richtlinien der Kirche für das dritte Jahrtausend zu sprechen. Sechs waren die Themen, die der Papst mit allen Kardinälen in Angriff genommen hat: Verkündigung und zwischenreligiösen Dialog, Kirche und Ruf zur Heiligkeit, Herausforderung der religiösen Bewegungen, zwischenkirchliche Gemeinschaft, Globalisierung und Solidarität, sexuelle Moral und kulturelle Vernetzung, Massenmedien und neue Evangelisation.
Das Thema betreffend die Ökumene war eines der hervorragendsten im Konsistorium, das durch die kürzliche Pilgerreise des Papstes nach Griechenland (Wiege der Orthodoxen Kirche) begünstigt war. Es waren aber drei die wichtigsten Argumente, bei denen man eine große Übereinstimmung der Meinungen unter den Kardinälen feststellen konnte, vordringlich neue und konkrete Initiativen der Wiederankurbelung zu ergreifen: persönliche Heiligkeit, Missio-nierung, Anwesen-heit der Kirche in den Massenmedien.
Was die persönliche Heiligkeit anbelangt, hat der Papst die vordringliche Anstrengung eines jeden Gläubigen und der Gemeinschaft der Glaubenden unterstrichen, die nichts anderes sein kann, als nach Heiligkeit zu streben, der leidenschaftlichen Suche nach Gott, der liebevollen Anbetung seines Angesichts. Diese Heiligkeit betrifft alle Glaubenden, denn alle Getauften sind gleich, Unterschiede betreffen die Wirkungsfelder, nicht aber die Substanz der Christen. Eine Heiligkeit, die zu einer täglichen Spiritualität ruft, vom Gebet und Wort Gottes genährt. Eine Heiligkeit, die zu wirklichen "alternativen Gemeinschaften" gerufenen Pfarren ansteckt, wo die Beziehungen nicht entfernt und bürokratisch, sondern warm und brüderlich sind.
Das Thema Missionierung kann mit den Worten des Kard. Tomko so zusammengefasst werden: Uns interessiert nicht eine Kirche der Instandhaltung, sondern eine missionierende Kirche. Und daher muss man von den Büros und Lehrpulten weg, um den Menschen entgegen zu gehen. Die Kirche existiert für jene, die noch nicht das Geschenk des Glaubens empfangen haben, damit alle zur Erkenntnis Jesu Christi gelangen, auf dass jeder Mensch eine persönliche Beziehung zu Gott habe, der sich begegnen lässt. Die Mission betrifft vor allem die Gewinnung der Herzen der Menschen, indem ihnen die Frohe Botschaft Jesu Christi verkündet wird (d.h. das Evangelium). Das Konsistorium hat die Notwendigkeit der katholischen Teilnahme in den Massenmedien hervorgehoben (Fernsehen, Zeitungen, Radio, Internet) zum Zweck der Verbreitung ohne Missdeutungen der Botschaft an die Welt. Viele Kardinäle haben von einer Globalisierung der Solidarität gesprochen: angesichts der Armut von Millionen von Menschen, muss das Gottesvolk all seinen Mut zeigen.
Das Konsistorium hinterlässt das Bild einer Kirche, die ausgehend vom Wesentlichen neu durchstarten will, vom Gebet, der Gemeinschaft mit dem Papst, vom Dialog, im Bewusstsein, dass große Herausforderungen die neuen Evangelisie-renden erwarten, wobei aber die Gnade Gottes die Kirche in ihrer Mission begleitet.
M.T.

 

Der Papst in der Ukraine
"Ich bin gekommen, um um Vergebung zu bitten"

Der Heilige Vater hat seine Pastoralreise in die Ukraine vom 23.-27. Juni 2001 unternommen. Der Besuch ist heiss erwartet worden in diesem Land, das vor über tausend Jahren (988) mit dem Fürsten Vladimir und seinem Volk die Taufe empfangen hat, als Rom und Konstantinopel noch in Gemeinschaft geeint waren.
Aber die Reise ist auch vom Papst selbst heiss ersehnt worden. Wie er in seiner Ansprache anlässlich der Willkommze-remonie gesagt hat: "Lange habe ich diesen Besuch ersehnt und inständig habe ich gebetet, dass er sich verwirklichen werde. Endlich konnte ich mit tiefer Bewegung und Freude diesen geliebten Boden der Ukraine küssen".
Der Papst begab sich in die Ukraine, die heute grosse demokratische, wirtschaftliche und religiöse Schwierigkeiten hat (mit dem Zusammenbruch der UdSSR zersplitterte sich die ukrainische Kirche, die mit Moskau verbunden war, in drei Teile: die eine, grössere Kirche, ist mit Moskau verbunden, die zweite ist die Autokephale Ukrainische und die dritte ist das Patriarchat von Kiew. Diese beiden letzteren stehen im Zwiespalt mit der ersteren, die mit Moskau verbunden ist. Aber beide werden von der russischen Kirche als schismatisch angesehen. Darüber hinaus gibt es noch die katholische Gemeinschaft und jene griechisch-orthodoxe, die sogenannte Unierte Kirche). Der heilige Vater ging, um Christus und sein Evangelium zu verkünden, fähig Mut und Hoffnung einzuflössen.
Wie schon bei verschiedenen Gelegenheiten geäussert, besonders anfangs Mai dieses Jahres auf seiner Pilgerreise in den Fusstapfen des hl. Paulus in Griechenland und im vergangenen Jahr auch im heiligen Land, drückt heute der Papst sein Bedauern aus und spricht ein mea culpa für die von den katholischen Gläubigen begangenen Fehlern gegenüber den orthodoxen Brüdern und Schwestern. Auch hier in einem zum grössern Teil orthodoxen Land wiederholt er mit unermüdlichem Mut und mit Aufrichtigkeit: "...uns niederwerfend vor dem Herrn anerkennen wir unsere Schuld. Während wir ständig für die in der ältern oder jüngern Vergangenheit begangenen Irrtümer um Verzeihung bitten, sichern wir unsererseits Vergebung für erlittenes Unrecht zu". Es waren Worte, die sofort den Geist dieser Reise erhellten und mit denen der Papst die Hände zur Versöhnung und zum Dialog mit den orthodoxen Brüdern reichen wollte.
Am Vorabend vor dieser apostolischen Reise in die Ukraine wurden eine Reihe verschiedenster Meinungen und Haltungen unterschiedlicher Natur laut. Die einen sehen in einer optimistischen Sicht eine mögliche Wiederbelebung zwischen den zwei Schwesterkirchen. Andere wiederum betrachten die Reise mit Misstrauen als ein Stolperstein im ökumenischen Dialog, besonders zwischen Moskau und Rom. In den orthodoxen Kreisen, die mit dem Patriarchat von Moskau verbunden sind, wurde mehr als einmal betont, dass diese Reise verfrüht sei und dass man mit ihr sozusagen "ein Misstrauen" gegenüber den Orthodoxen schaffe in Form einer katholischen Proselythenmacherei.
Doch der Heilige Vater versicherte sofort in äusserst klarer und heiterer Sprache: "ich bin nicht hierher gekommen in der Absicht zu bekehren". Mit seiner Geste, Verzeihung zu erbitten und zu gewähren im Gegensatz zur Versuchung von Stolz und Angst vor Erniedrigung, öffnet der Papst den Weg in einen unitarischen Raum, wo sich gerade die Reife des Glaubens ausdrückt, in der Ausübung der Liebe, die in sich die Fähigkeit hat, Verzeihung zu empfangen und zu gewähren. Darum ist allein die Vergebung die richtig Weise, um die Mauern der Trennung zu überwinden und so gemeinsam die erwünschte Einheit aufzubauen.
Aber was ist dies, was Johannes Paul dazu drängt, so verpflichtende und schwierige Besuche zu machen? Bei seiner Reise nach Griechenland unterstrich er selbst, dass diese nicht auf seinen persönlichen Anstoss hin geschah, "sondern weil der Herr im Geist der gegenseitigen Liebe bittet, dass alle vergangenen wie gegenwärtigen Meinungsverschiedenheiten und Streitfragen überwunden werden können und müssen, weil die katholische Kirche unwiderruflich auf den Weg der Einheit mit allen Kirchen verpflichtet ist".
Der Papst hat diese ökumenische Verpflichtung auch hier in der Ukraine ausgedrückt, in einem Land mit orthodoxer Mehrheit. Mit einer prophetischen Stimme hat er die Christen ermahnt "die Einheit aller Jünger Christi wiederzufinden". Es ist die Stimme eines Papstes, der einen grossen Beitrag an die Internationale gemischte Kommission leisten musste, eine Kommission, die seit mehr als zwanzig Jahren aus Vertretern der beiden Kirchen besteht, um den Dialog zwischen Katholiken und Ortodoxen zu führen.
Der Besuch Johannes Paul II. in der Ukraine zu Beginn des neuen Jahrtausends ist ein Zeichen der Hoffnung für dieses Land, für die Gläubigen der griechisch-katholischen und der lateinischen Kirche und auch für die Menschen guten Willens, die zum Wohl der Menschen arbeiten. Die Worte im apostolischen Schreiben Novo Millenium ineunte sind besonders geeignet, den Geist und den Zweck des Besuchs des Heiligen Vaters zu umschreiben:
"Gehen wir mit Vertrauen voran! Ein neues Jahrtausend öffnet sich vor der Kirche wie ein Ozean, auf den wir uns hinauswagen im Vertrauen auf die Hilfe Christi" (58).
Pietro di Mattia

* Der Leichnahm des seligen Papstes Johannes XXIII. ist in eine neue Gruft im Innern der Petersbasilika verlegt worden, um den Zustrom der Gläubigen zu erleichtern, die vor seinem Grab im Gebet verweilen möchten. In Vorbereitung für dieses Ereignis wurde eine medizinische und kanonische Untersuchung des Leichnahms des alten Pontifex vorgenommen und zum Staunen aller der Körper unverwest gefunden. Das Gesicht erscheint heiter, entspannt, fast lächelnd. Dieses Geschenk, das Gott Papst Roncalli gemacht hat, reiht ihn ein unter die Heiligen (einschliesslich der hl. Bernadette), die vor ihm in Erwartung der Auferstehung ihren Körper intakt bewahrt haben.

 

"Kehrt zurück zum ersten Feuer"

Lehramt und Botschaften: Eine untrennbare Wirklichkeit

Es besteht zwischen den bedeutendsten Ausdrücken des offiziellen Lehramtes des derzeitigen Papstes und den Einladungen der Königin des Friedens in Medjugorje eine deutliche Harmonie, eine überraschende Ähnlichkeit der Inhalte, teilweise sogar eine buchstabengetreue Übereinstimmung. Das scheint nicht zufällig zu sein, sondern Ausstra-hlung eines übergeordneten Auftrages, den der Heilige Geist der missionarischen Tätigkeit der Kirche eingeprägt, der stets die Geschichte der Menschen durchwirkt hat, mittels der zwei Flügel des Lehramtes und des Charismas, die von oben geschenkt sind. Dies tritt schon bei der ersten apostolischen Gemeinschaft klar zutage, wo hierarchische Ordnung und Freiheit des Geistes, der "weht, wohin er will" geheimnisvoll in einer übergelagerten Dynamik der Gnade vereint scheinen, von der barmherzigen Liebe des Vaters geschaffen, um der Braut des Lammes immer neue Kinder zu fruchten, die immer wieder gerufen ist, zu neuem und unsterblichem Leben die Kinder zu schaffen, die durch das Werk des Heiligen Geistes empfangen und von Gott geboren sind" (vgl. Lumen Gentium 64).
In diesem grundlegenden Werk der Rettung, wie uns die kürzlich erschienenen konziliären Dokumente erinnern, nimmt Maria eine einzigartige und besondere Rolle ein, "mit ihrer mütterlichen Liebe nimmt sie sich der Brüder ihres Sohnes an, die noch auf Pilgerreise sind und von Gefahren und Kummer umgeben sind, bis sie nicht in der Heimat der Seligkeit aufgenommen sind" (vgl. Lumen Gentium 62).
Es darf uns daher nicht überraschen, dass in dieser Zeit der Gnade, die "Mariens Zeit" ist (siehe Botschaft vom 25.01.1997), in der Gott Ihr die Aufgabe übergeben hat, die Scharen der Kinder zum Licht des endgültigen Sieges Ihres Unbefleckten Herzens über alle Macht der auf der Welt anwesenden Dunkelheit zu führen, der Heilige Geist zur Führung der Kirche einen wahrlich Maria Geweihten gerufen hat, den besonders Sie für diese Zeit ausgesucht hat: "Betet, liebe Kinder, für die Gesundheit meines liebsten Sohnes, der leidet, den ich für diese Zeit ausgesucht habe" (vgl. Botschaft vom 25.08.1994). Ein geliebter Sohn, den die Madonna - obwohl ihm weder große Prüfungen als Leiden aller Art, die alle durchstanden und aufgeopfert wurden, erspart blieben "für den Leib Christi, die Kirche (vgl. Kol 1,24) - laufend gestützt und verteidigt hat, auch durch außerordentliche Eingriffe, um ihn von tödlichen Gefahren zu bewahren, aus todbringenden Händen, die von Satan und seinen Genossen bewaffnet wurden: "Seine Feinde wollten ihn töten, aber ich habe ihn beschützt" (vgl. Botschaft vom 13.05.1982).
Es überrascht uns nicht, dass sich die Königin des Friedens bei mehreren Gelegenheiten mit mütterlicher Vertrautheit an ihn gewandt hat. So im September 1982 ermahnt ihn die Madonna den Dienst Petri in der Sicht einer universalen Vaterschaft auszuführen, der alle Menschen und Rassen umfasse, weit über die sichtbaren Grenzen der katholischen Kirche hinaus, was dann in der Tat das gesamte Pontifikat Johannes Pauls II. klar kennzeichnen wird: "(Der Papst) betrachte sich als Vater aller Menschen und nicht nur der Christen. Er verbreite unermüdlich und mit Mut die Botschaft des Friedens und der Liebe unter den Menschen" (vgl. Botschaft vom 26.09.1982).
Ungefähr ein Jahr später macht die Madonna durch Jelena einen persönlichen Aufruf, mit apostolischer Standhaftigkeit auszuharren, bis zum Sieg, im Werk des Dienstes der Liebe und der Wahrheit Christi: "Bete, bete, bete!" Sei nicht mutlos. Sei in Frieden, denn Gott schenkt dir die Gnade Satan zu besiegen" und bittet ihn inständig in der gesamten Kirche die Botschaft des Friedens zu verbreiten, den Sie an die Welt in Medjugorje richtet und ladet ihn ein, entschlossen die Einheit der Christen voran zu treiben und besonders den Jugendlichen das prophetische Licht des Evangeliums zu überbringen: "In meinen Botschaften empfehle ich allen, und im besonderen dem Heiligen Vater, die Botschaft, die ich von meinem Sohn hier in Medjugorje erhalten habe, zu verbreiten. Ich wünsche dem Papst das Wort anzuvertrauen, mit dem ich hierher gekommen bin: "Mir", Frieden muss er überall verbreiten. Und nun eine besondere Botschaft für ihn: er vereine das christliche Volk mit seinen Worten und seiner Predigt. Er verbreite besonders unter den Jugendlichen die vom Vater in seinen Gebeten empfangenen Botschaften, wenn ihn Gott inspiriert" (vgl. Botschaft vom 16.09.1983).
Es scheint kein Zufall zu sein, dass nach einigen Jahren und in der Reife der Zeit der Papst die Enzyklika "Ut unum sint", Eckstein auf dem ökumenischen Weg der Kirche, herausgab, und im Juni 1986 den ersten Welttag der Jugend einberief, der dazu bestimmt war, sich periodisch zu wiederholen und zu einer grundlegenden Begegnung der Gnade mit der Jugend in der ganzen Welt zu werden. Nach unserer Meinung ist es auch nicht schwer, eine tiefe Verbindung der besonderen Anwesenheit Mariens in dieser Zeit zu erkennen sowie eine Vielzahl Veröffentlichungen des Lehramtes des derzeitigen Papstes, die einer tiefen, marianischen Verbindung entspringen, die scheinbar auch in grundlegenden, pastoralen Entscheidungen Abdruck finden, oftmals unerwartet, überraschend, wegen ihrem dem Anschein nach revolutionären Charakter, der sich entgegen maßgeblicher "zuständiger Beauftragten" voll unerwarteter, geistlicher Fruchtbarkeit für die Welt und die universale Kirche erweist. Offensichtlich ist auch eine wesentliche Ähnlichkeit an Themen und Inhalten, die in der Botschaft der Königin des Friedens in Medjugorje enthalten sind, mit einigen grundlegenden Dokumenten, die das derzeitige Pontifikat entscheidend geprägt haben (Dives in Misericordia, Salvifici Doloris, Redemptoris Mater u.v.a.), die die einfachen, aber tiefen Aufrufe Mariens in theologische Begriffe umzusetzen scheinen.
In dieser Beziehung verdient nach unserer Meinung der grundlegende, apostolische Brief Tertio Millennio inuente hervorgehoben zu werden, am 6. Januar 2001 herausgegeben, der dazu bestimmt ist, den Weg der Kirche im dritten Jahrtausend vorzugeben und zu beleuchten. Er scheint sinnbildlich der gesamten kirchlichen Gemeinschaft die grundlegenden Elemente der Botschaft Mariens von Medjugorje vorzustellen: so im Kapitel III, indem der Papst "die pastoralen Prioritäten der Kirche im dritten Jahrtausend" anführt, tritt "mit besonderer Kraft seinen Blick" in dieser Zeit hervor, und führt der Reihe nach an: Die Heiligkeit, sie erfordert "eine echte Erziehungswissenschaft der Heiligkeit" (vgl. Nr. 30), das Gebet, das ein "wahres Uberströmen des Herzens" (vgl. Nr. 32) werden muss, die Eucharistie, "eine unverzichtbare Verpflichtung zu einem wirklich bewussten und konsequenten christlichen Leben" (vgl. Nr. 36), das Sakrament der Versöhnung, "wo Christus als jener wieder entdeckt wird, in dem uns Gott Sein mitleidsvolles Herz zeigt" (vgl. Nr. 37) und schlussendlich "der Primat der Gnade", der uns zum Primat des inneren Lebens und der Heiligkeit" aufruft, Wahrheit, die "nur im Gebet gelebt werden kann" (vgl. Nr. 38). Es wäre schwierig gewesen, noch strahlender und voll himmlischer Gnade die zentralen Punkte der Botschaft Mariens von Medjugorje zu äußern!
Giuseppe Ferraro

* Es gelingt der menschlichen Logik nicht immer, die Handlungsweise Gottes und Mariens zu verstehen. Im Zusammenhang mit den Ereignissen in Lourdes wird z.B. berichtet, dass die Muttergottes auf die Fragen Bernadettes nicht geantwortet hat. Erst nach einigen Tagen gab Sie Bernadette Antwort auf die Frage: "Wie heisst Du?" Auf die gleiche Weise waren ihre Einladungen nie von Erklärungen begleitet. Sie verkündete sie, das musste genügen ("Berühre den Boden an jenem Punkt, dort wird eine Quelle hervorsprudeln"). Ein Schatten des Geheimnisses bedeckte ihre Worte und verhinderte zu durchblicken, was dahinter war. Aber wenn Maria in Lourdes die Beweggründe ihres Handelns offen gelegt hätte, wäre kein Platz für den Glauben, die Hoffnung und die Liebe geblieben. Statt dessen lässt Maria immer freien Spielraum für diese Tugenden.
Auch in Medjugorje sind die Botschaften kurz, einfach, so zu sagen wesenhaft. Maria befriedigt nicht unsere Neugierde gegenüber dem, was die Zukunft bringen wird. Sie lässt uns im Raum des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Sie sagt lediglich: "Betet!" Wenn wir uns nicht innerlich öffnen, um auf die gleiche Ebene zu gelangen, auf der Maria kommuniziert, gelangen wir nicht zum vollen Verständnis ihrer Botschaften. Es wären nur äusserliche Worte, - aber deren haben wir ja schon genug!
Wir besitzen die Bibel: Alle Worte des Herrn sind darin erhalten, aber sie bleiben ausserhalb unseres Herzens, sie leben nicht in uns.Die Anwesenheit der Friedenskönigin in Medjugorje drückt den Wunsch Gottes aus, seine Worte in uns lebendig werden zu lassen, und dies erlangen wir nur durch das Gebet.
T.V.

 

Die Grösse der kleinen Bernadette

Ich werde dich nicht in dieser Welt glücklich machen, aber in der andern! Das war von "der weiss gekleideten Frau" zu hören, die ihr am 11. Februar 1858 in der Grotte von Massabielle erschienen war. Bernadette war ein Kind von knapp 14 Jahren, kaum des Lesens mächtig und auf alle Weisen arm, sei es wegen der dürftigen Verhältnisse, in der die Familie lebte, sei es ihrer begrenzten intellektuellen Fähigkeiten wegen, sei es wegen der extrem schwächlichen Gesundheit, die ihr ihrer ständigen Asthma-Anfällen wegen kaum erlaubte zu atmen. Ihre Arbeit war Schafe zu hüten und ihr einziger Zeitvertreib war der Rosenkranz, den sie täglich betete und worin sie Trost und Gesellschaft fand.
Und doch war gerade sie es, ein Mädchen scheinbar " zu nichts nütze" im Denken der Welt, dem die Jungfrau Maria sich vorstellte mit der Anrufung, die die Kirche vier Jahre zuvor als Dogma proklamiert hatte: Ich bin die Unbefleckte Empfängnis. Dies sagte ihr die Dame während einer der 18 Erscheinungen, die Bernadette in dieser Grotte nahe von Lourdes, ihrem Geburtsort, hatte.
Einmal mehr hatte Gott "das Törichte in der Welt erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen" ( 1 Kor 1.27), indem er alle Werturteile und Menschengrösse auf den Kopf stellte. Es ist ein Stil, der sich im Laufe der Zeit stets wiederholt, angefangen in den Jahren, als der Gottessohn selbst unter einfachen und ungebildeten Fischern die Apostel wählte, um seine Sendung auf Erden weiterführen und so seine Kirche ins Leben rief. "Danke, wenn es ein unbedeutenderes Mädchen als mich gegeben hätte, hättest du mich nicht gewählt ..." schrieb die junge Bernadette in ihr Testament, wohl wissend, dass Gott unter den Ärmsten und Letzten seine "bevorzugten" Mitarbeiter aussucht.
Bernadette Soubirous war das Gegenteil einer Mystikerin; ihre Intelligenz, so sagte man, war eine rein praktische und mit kümmerlichem Erinnerungsvermögen. Jedoch widersprach sie sich nie, wenn sie erzählte, was sie "in der Grotte von der weiss gekleideten Frau, die mit einem himmlischen Band dem Leben verknüpft war", gesehen und gehört hatte. Wozu ihr glauben? Gerade weil sie konsequent war und vor allem nie Vorteile für sich suchte, weder Popularität noch Geld! Und dann, wie konnte sie in ihrer abgrundtiefen Unwissenheit die geheimnisvolle und tiefe Wahrheit der Unbefleckten Empfängnis , die die Kirche eben erst verkündet hatte, kennen? Gerade das war es, was ihren Pfarrer überzeugte.
Aber wenn für die Welt im Buche der göttlichen Barmherzigkeit ein neues Blatt geschrieben wurde (die Echtheit der Erscheinungen von Lourdes wurde bereits vier Jahre später, 1862, anerkannt), so begann für die Seherin ein Weg von Leiden und Verfolgung, der sie bis zum Ende ihres Lebens begleitete. Ich werde dich nicht glücklich machen in diesem Leben ... Die Frau scherzte nicht. Bernadette wurde bald Opfer von Verdächtigungen, Herumgerissenwerden, Befragungen, Anklagen jeder Art, bis zur Festnahme. Man glaubte ihr nicht, fast niemand.: war es möglich, dass die Madonna gerade sie gewählt hatte? sagte man. Das Mädchen widersprach sich nie. Aber um sich vor so viel Verbissenheit zu schützen wurde ihr geraten, sich ins Kloster Nevers zurückzuziehen. "Ich bin hierher gekommen um mich zu verstecken", beteuerte sie am Tag ihrer Einkleidung und mied jedes Privileg oder jede Bevorzugung, nur weil Gott sie auf ganz andere Weise erwählt hatte als die übrigen Schwestern.
Das war keine Gefahr. Es war nicht das, was die Muttergottes für sie auf Erden vorgesehen hatte. ... Auch im Kloster musste Bernadette ununterbrochene Demütigun-gen und Ungerechtigkeiten ertragen, wie sie selbst in ihrem Testament bezeugt: "Danke, dass du mein zu weiches Herz mit Bitterkeit überschüttet hast mit den Sarkasmen der Mutter Oberin, ihrer harten Stimme, ihrer Ungerechtigkeiten, ihrer Ironie und ihrer Demütigungen, danke. Danke dass ich privilegiertes Objekt der Vorwürfe geworden bin, so dass die Schwestern sagten: welch ein Glück, dass wir nicht Bernadette sind!". Dies war ihr Seelenzustand, in dem sie die Behandlung, die ihr vom Schicksal zuteil wurde, auf sich nahm, inbegriffen die bittere Bemerkung, die sie von ihrer Oberin zu hören bekam, als der Bischof ihr eine Aufgabe übertragen wollte: "Was wollen sie ihr sagen, sie ist doch zu nichts nütze?" Der Mann Gottes aber liess sich durch nichts verunsichern und antwortete: "Meine Tochter, da du zu nichts nütze bist, übertrage ich dir das Amt des Gebets!".
Unabsichtlich vertraute er ihr dieselbe Sendung an, die die Unbefleckt Empfangene ihr schon in Massabielle zugeteilt hatte, als sie durch sie von allen Bekehrung, Busse, Gebet ..erbat. Durch ihr ganzes Leben befolgte die kleine Seherin diesen Willen, im Geheimen betend und alles ertragend, vereint im Leiden Christi. Sie opferte alles in Frieden und Liebe auf zur Bekehrung der Sünder, wie es die heilige Jungfrau gewünscht hatte.
Eine tiefe Freude begleitete sie jedoch während der langen neun Jahre, die sie ans Bett gefesselt verbrachte, bevor sie im jungen Alter von 35 Jahren starb, bezwungen von einer Krankheit, die sich immer mehr verschlimmerte. Denen, die sie trösten wollten, antwortete sie mit demselben Lächeln, das schon während der Begegnungen mit der Gottesmutter ihr Gesicht erhellt hatte: "Maria ist so schön, dass die, welche sie sehen, sterben möchten, um sie wiederzusehn".
Als der körperliche Schmerz unerträglich wurde, seufzte sie: "Nein, ich suche nicht Erleichterung, nur Kraft und Geduld". Ihr kurzes Dasein durchlief sie in der demütigen Hinnahme dieses Leidens, das dazu diente, viele bedürftige Seelen loszukaufen, um Freiheit und Heil wiederzufinden. Eine grossmütige Antwort auf die Einladung der Unbefleckt Empfangenen, die ihr erschienen war und zu ihr gesprochen hatte. Im Bewusstsein, dass ihre Heiligkeit nicht vom Privileg, die Gottesmutter gesehen zu haben, abhing, beschloss Bernadette wie folgt ihr Testament: "Danke, mein Gott, für diese Seele, die du mir gegeben hast, für die Wüste der innern Trockenheit, für Deine Dunkelheit und Deine Offenbarungen, für Dein Schweigen und Deine Blitze; für alles, für Dich, abwesend oder anwesend, danke Jesus".
Stefania Consoli

Dies ist deshalb eine schwer zu verstehende Seligpreisung, weil der Mensch von Natur aus dazu neigt, dem Leiden zu entfliehen. Unserer Grenzen bewusst hat Maria schon öfters deren Wert unterstrichen und uns eingeladen, sie mit Liebe anzunehmen, damit sie ein Heilsinstrument für uns und unsre Nächsten werden. Die heilige Jungfrau Maria vertraute Jelena Vasilj im September 1988 folgende Worte an, um sie an die Gebetsgruppe, die Maria selbst mit ihren Botschaften leitete, weiter zu geben: "Ich freue mich, liebe Kinder, dass ihr Jesus entgegen gehen möchtet und jeden Tag euer Kreuz tragen wollt. Nehmt es mutig an. Meine Kinder, dieser Weg ist dornig und schwierig, aber wisst, ich bin an euerer Seite und verlasse euch in keiner Situation eures Lebens. Ich wünsche mir, dass ihr froh den Weg des Kreuzes geht. Erinnert euch, dass Jesus sich nie beklagte, für euch das Kreuz zu tragen. Jetzt sollt auch ihr euch freuen, wenn ihr es aus Liebe zu Jesus trägt!"

 

"Selig die Betrübten"
von Jelena Vasilj

Wenn wir über das menschliche Leiden nachdenken, müssen wir immer davon ausgehen, dass wir vor einem unausschöpfbaren Geheimnis stehen. Zu leiden ist wirklich Anteil des Menschen, der an sich selbst wieder Geheimnis ist, und nur von seinem Urheber in seiner ganzen Tiefe erkannt werden kann. Christi Leiden, sagt der heilige Paulus, ist verborgen und wird erst bei seiner Wiederkunft in seiner Herrlichkeit offenbar (Kol 3,4).
Das Leiden ist das stärkste Zeugnis dafür, dass der Mensch nicht allein ist; denn er hat seinen Ursprung anderswo - in Gott. Der Mensch war fasziniert von der Idee, von Anfang an sein eigenes Leben zu besitzen, als er sich noch im Garten Eden befand, und sich die Vorrechte aneignete, die das Leben in sich trägt. Und nicht nur seines Lebens sondern auch jenes des Nächsten. Gott gibt ihm jedoch bald zu verstehen, dass solche Entschlüsse schwere Folgen haben und sie die Erkenntnis des Todes mit sich bringen würden (Gen 2,17).
Mit der Sünde wird der Mensch dem Tod unterworfen, und damit auch dem Leiden, das als eine Art Tod zu betrachten ist, oder als Abwesenheit jenes Gutes, dessen sich der Mensch am Anfang seiner Erschaffung erfreute. Es ist hervorzuheben, dass menschliches Dasein schon damals der Arbeit und der Tat ausgesetzt war, und deshalb ist es irrig zu denken, dass seine einzige Beschäftigung nur jene gewesen wäre, die Früchte Edens zu essen. Man weiss jedoch, dass er noch nicht die Mühsal der Arbeit kannte, da diese ein Fluch der Sünde war; deshalb sagte Gott: "So ist verflucht der Ackerboden deinetwegen. Unter Mühsal wirst du von ihm essen alle Tage deines Lebens" (Gen 3,17). Um diese Abwesenheit des Guten zu heilen, muss der Mensch zu Gott zurückgeführt werden; und es ist gerade das Leiden, das ihn daran erinnert, dass er sein eigenes Leben dem Andern anvertrauen muss; dass er sich nicht selbst genügt, und dass die innere Leere wächst, je mehr er sich von Gott und den Andern entfernt. Die Sünde unserer Stammeltern liess uns die kranke Natur erben und unterwarf uns den körperlichen und moralischen Leiden. Die wahre Reife besteht nicht darin, das eigene Leben unter Kontrolle zu haben, sonst verfallen wir in den alten Fehler, sondern sich der blutenden Wunde zu erinnern, die einen Arzt notwendig hat, der gekommen ist, die Krankheit zu heilen. Und wie Christus zu den Aposteln sagt, so sagt er auch zu uns: "Warum habt ihr solche Angst" (Mt 8,26) ...Wir könnten ergänzen "vor eurem Leiden"!
Auf Jesus vertrauen und seinem Beispiel folgen, das sind die beiden Grundhaltungen, die der Mensch einnehmen muss, wenn er mit dem Leiden konfrontiert wird. Der Glaube ist nötig, denn Christi Kreuz ist das Band des Neuen Bundes, durch das wir von neuem an die Gottheit im Blute Christi gebunden sind. Wenn wir die Art und Weise nachahmen, in der sich Christus selbst sich befunden hat, dann wird uns sein eucharistischer Wille offenbart: "Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen" (Joh 4,34). Auch wir werden in der Eucharistie von diesem Willen ernährt. Aber oft vergessen wir, dass uns in ihr die ganze Person Christi gegeben wird. Im Leiden ist es daher notwendig, unsern Willen zu Dankbarkeit und Hingabe mit jener der heiligsten Dreifaltigkeit zu vereinen und im vollen Bewusstsein zu leben, dass wir ständig umfangen sind, in der Umarmung der göttlichen Familie.
Wir können daraus schlussfolgern, dass man das Leid am tiefsten erfährt, wenn man nicht ständig in der Gegenwart Gottes steht. So wie ein Kind leidet, und wenn es zur Mutter zurückkehrt, dort seine Ruhe findet, so finden auch wir im Schosse des Vaters unsere Ruhe.
Wir dürfen uns nie von Christus trennen, denn wir sind sein Leib. In seiner Himmelfahrt lässt er uns die Ruhe des Himmels voraus kosten; gerade deswegen, weil Christus mit einem Teil seines Leibes noch auf Erden ist, leidet er.
Wir müssen zum Heiligen Geist, zum Tröster der Betrübten beten, der das Leben und die Kraft Gottes ist. Doch eine solche Tröstung wird nur aus der Hoffnung geboren, die gezeugt wird aus der Tugend des Duldens, die wiederum ihrerseits Frucht des Leidens ist (2 Kor 1,6). Wir vertrauen uns Maria, seiner Braut, an, der Trösterin der Betrübten, damit ihr durchbohrtes Herz für uns Quelle des Trostes sein kann.

 

Warum erscheint die Madonna?

P. Divo Barsotti, 87jähriger Theologe, Gründer der monastischen Gemeinschaft Kinder Gottes, erklärt aus theologischer Sicht die Bedeutung der marianischen Erscheinungen und warum die Gottesmutter so häufig erscheint.

Was heisst es, die Gottesmutter erscheint? Es ist eine etwas allgemeine Frage, weil sie weder Zeit noch Ort der Erscheinungen betrifft; sie beachtet weder das geschichtliche noch das kulturelle oder soziale Umfeld dieser Ereignisse. Es ist die Erscheinung als solche, die Probleme macht. Uns kommt die orientalische Theologie zu Hilfe mit ihrem Verständnis für die Verklärung Jesu (Mt 17,1-8). Gemäss dieser Theologie war es nicht Jesus, der sich in den Augen der Apostel verwandelt hat, es waren vielmehr die Augen der Apostel, die fähig wurden, das Licht Gottes aufzunehmen.
Wir können uns nicht denken, dass Gott fern von uns ist; Gott ist innerlicher in uns als wir selbst; aber wenn das für den Herrn wahr ist, so ist es dies auch für die Gottesmutter. Könnte eine Mutter ihren Kindern fern sein? Könnte eine Mutter sich nicht um sie kümmern?
Der erste Beweggrund der Mariener-scheinungen ist die Tatsache, dass die Erscheinung auf ein wahres Bedürfnis des Menschen antwortet, die Mutter zu erkennen, in Beziehung zu ihr zu leben. Wir alle sind vor Gott und der Gottesmutter Kinder, unsichere Kinder, weil noch klein, noch unfähig für einen geregelten und dauerhaften Weg. Die Gottesmutter kann von niemandem weit weg sein: wenn wir sie bitten, hört sie uns.
Es ist undenkbar, dass ein menschliches Geschöpf zur selben Zeit Millionen von Personen mit ihren Problemen und Schwierigkeiten hören kann. Jedoch glauben wir, dass die Gottesmutter diese Fähigkeit besitzt, weil sie bereits im Reich Gottes ist, und Gott nimmt teil am Geschöpf Mensch, an seinen Wesensmerkmalen. Natürlich ist es nur ein Teilhaben an solchen Merkmalen, es ist nicht eine Identifikation der Gottesmutter mit Gott, aber es ist doch eine wahre Teilhabe: Sie lebt das göttliche Leben, und indem sie es lebt, kann sie nicht die Bedingtheit von Raum und Zeit kennen. Maria ist überall präsent, bei jedem gegenwärtig, gegenwärtig als Mutter, die ihre Kinder aufnimmt und mit ihnen lebt. Weshalb sollte sie im Paradiese bleiben? Erinnern wir uns, was die heilige Theresia vom Kinde Jesus schreibt: "Wenn ich gestorben sein werde, werde ich nicht im Paradies bleiben, sondern zu euch hinabsteigen, weil ich mit den Menschen sein will". Wenn das für eine Heilige wahr ist, um wieviel wahrer ist es für die Muttergottes: ihr Paradies sind wir! Sind das Paradies einer Mutter nicht etwa ihre Kinder?
Die ganze Grösse Gottes liegt in ihrer Demut. Gerade weil Er unendlich gross ist, genau deswegen ist Sie das demütigste aller Geschöpfe. Nicht Sie sehen wir, reine göttliche Transparenz; durch Sie hindurch sehen und erkennen wir nichts als Gott. Gott, der in Ihr lebt, Gott, der die Madonna gross gemacht hat, indem er Sie Sich vereinte, Sie Sich zugesellte im Geheimnis Seiner Gnade und Seiner Liebe. Was also folgt daraus? Dass die anfängliche Frage umzukehren ist: nicht die Madonna ist es, die erscheint, es sind unsre Augen, die sehen. Gemäss dem Evangelium vollbringt Jesus sein letztes Wunder vor seinem Gang nach Jerusalem, um gekreuzigt zu werden, indem er die Bitte des Blinden, der schreit: "Rabbuni, ich möchte wieder sehen können" (Mk 10,51), erfüllt. Das müssen auch wir von der Mutter Gottes erbitten, dass wir sehen, dass Sie erscheint. In der Erscheinung schenkt uns Maria eine neue Sicht; in dieser neuen Sicht zeigt sich das, was gewöhnlich nicht erscheint, nicht weil es nicht da wäre, aber weil unser Auge nicht fähig ist, dieses Licht wahrzunehmen. Auch der Tod wird uns nichts anhaben, er wird nur das Auftun der Augen sein, um die Wirklichkeit zu betrachten, in der wir seit unsrer Taufe sind, und in der wir die ganze Ewigkeit hindurch verbleiben werden. Die Antwort können wir also wie folgt zusammenfassen: es sind nicht unsere Augen, die Sie sehen, es ist Sie, die nötig hat, mit uns in ,communio' zu treten, und dies kann nicht anders sein. Ein Psalmwort sagt, dass Gott uns liebt wie der Bräutigam seine Braut. Wenn das im Hinblick auf Christus wahr ist, umso wahrer ist es für die Augen der Gottesmutter. Wir sind das Leben der Frau, Sie kann ohne uns nicht leben, wir sind Ihre Freude, Ihr Reichtum, Ihre Heiligkeit; würde Sie all das, was Sie zur Mutter macht, für Sich zurückbehalten, lebte Sie nicht christlich!
Was ich bis jetzt dargelegt habe, betrifft den Stand des Menschen, wo immer und wann immer er in seinem Leben steht. Aber wir müssen, wenn die Erscheinungen zu einer gegebenen Zeit an einem bestimmten Ort sich ereignen, die Antwort auf unsere Frage vertiefen.
Das erste, was sich aufdrängt, um die Zeichen Gottes zu verstehen, ist die Demut dessen, der sich nicht anmasst, er kenne die Geheimnisse des Königs. Manchmal können wir nur im Nachhinein verstehen, warum Maria an einem bestimmten Ort lebt und bei gewissen Gegebenheiten erscheint. Nehmen wir z.B. die Erscheinungen von Fatima. Als die Hirtenkinder die Gottesmutter sahen, war das Jahr 1917, der Vorabend des Kommunismus, der ganz Europa umstürzen wollte. Weder wussten wir das, noch sahen wir all dies voraus. Viele Jahre später wurde uns plötzlich bewusst, dass die Erscheinungen von Fatima in Beziehung zu Russland und zum Sieg des Unbefleckten Herzens nach dem Fall des Kommunismus standen. Das heisst, wenn wir von Gott etwas erbitten, müssen wir die Demut haben, nicht vorzuschützen, die göttlichen Absichten von Grund auf zu kennen. Eines wissen wir wirklich: dass Er uns liebt, uns unendlich liebt; wir können nicht zweifeln, nicht in Angst sein, denn Gott ist die Liebe. Alles, was er tut, alles was von ihm ausgeht, kann nichts anderes als Liebe sein. Und eben das ist die Liebe der Kinder: dass sie den Vater nicht zu fragen wagen, weil sie seinen Willen hochachten und schätzen, sowie anerkennen, dass Er allein das Warum der Dinge kennt.
Wenn darum die Menschen fragen, weshalb Maria erscheint, gilt es in dieser Demut auszuharren, in der Demut, die nicht weiss, was morgen durch das verborgene Wirken der Gnade sein wird. Wir wissen es nicht. Aber wir wissen, wenn diese Gnade unsre Augen öffnet und wir den Plan Gottes betrachten können, so erkennen wir das Warum all dessen, was sich in diesen letzten Jahren ereignet hat. Die Marienerscheinungen verschiedener Personen, die täglich und seit 20 Jahren stattfinden, sind etwas völlig neues und noch vor 50 Jahren undenkbar. Únd nicht nur das, auch die Art und Weise, wie sie erscheint: bei frühern Erscheinungen sprach sie zu ältern Menschen oder Kindern. Häufig hörte man von Marienerscheinungen in Bezug zu Heiligen, zu bereits gereinigten Seelen, Unschuldigen. Jetzt aber sind es unsere Schwestern und Brüder, die sich in nichts von uns unterscheiden.
Zuerst war auch ich erschrocken: warum verlangt die Madonna von keinem dieser Seher, auf die Ehe zu verzichten und jungfräulich zu leben? War es bis jetzt doch immer klar, dass die bräutliche Verbindung mit Christus diese Ganzhingabe des Menschen an die Liebe Gottes forderte. Ich war bestürzt, sprachlos, - später habe ich verstanden. Wir müssen lernen, sehr demütig zu werden im Urteilenwollen über Gott! Ich habe verstanden, dass gerade dies die Schönheit der jüngsten Erscheinungen ist: die Muttergottes steigt in den Abgrund unserer Armut, welche die menschliche Wirklichkeit ist, zu Geschöpfen, die zu Gott streben, ohne sich etwas anzumassen, aber in der Gewissheit, alles zu erhalten; zu Geschöpfen, die kein Anrecht haben etwas zu fordern, und die darum in heiterer und vertrauender Hingabe in der Hand Gottes dahinleben.
Wie sollen wir unsere Hingabe an die Muttergottes leben? Immer und überall ... Es geht nicht darum, ständig zu beten: die Formeln können uns häufig täuschen, weil sie zu einer Wiederholung ohne Sinn werden. Umgekehrt müssen wir leben, was wir in der Beziehung mit uns teuren Mitmenschen erfahren. Eine Mutter hat sicher nicht nötig, eine Lektion zu lernen, wie sie sich an ihre Kinder wenden muss; nicht weniger haben die Kinder Lektionen nötig, um sich an ihre Mutter zu wenden. Das Herz öffnet sich einfach, und die Seele empfängt die Botschaft Gottes.
Ich weiss nicht, warum Gott das tut, was er tut. Für mich ist allein notwendig, wirklich an die Liebe zu glauben. Gott ist die Liebe, ist eine Liebe, die uns erreicht durch das Herz einer Mutter. Dass das Leben aller sich in einen Hymnus der Freude verwandle, dies will Gott von uns. Erinnern wir uns: die Muttergottes ist für immer bei uns. Uns kann der Tod nicht ängstigen, Sie ist es, die uns begleiten wird auf die andere Seite des Schleiers, und dann wird alles schön sein; aber es ist schön schon jetzt, weil wir in diesen Tagen, die uns vom letzten Ereignis unseres Sterbens trennen, nichts anderes ersehnen und erwarten können als die Sanftheit der letzten Erscheinung, dank der wir auf immer in der Freude des Himmels leben werden.
P. Divo Barsotti

 

Notizen aus dem gesegneten Land

"Ich sehe die Madonna, aber ich bin keine Heilige!"

"Häufig werde ich gefragt: "Sind Sie die Marija von Medjugorje?". Sofort kommt mir das Schriftwort in den Sinn: Zu wem hältst Du? Ich halte zu Paulus - ich zu Apollos - ich zu Kephas (1 Kor 1,12). Auch wir fragen uns: Zu wem halten wir? Wir sagen nicht zu Medjugorie, ich würde antworten: zu Jesus Christus!
Mit diesen Worten begann die Seherin Marija ihren Vortrag im Sportpalast zu Florenz , wo sich am 18. Mai rund 8000 Personen versammelt hatten, um die 20 Jahre der Erscheinungen von Medjugorje zu feiern. Auf einfache, familiäre Art wandte sich Marija an die Anwesenden und teilte mit ihnen ihre Erfahrung als Seherin und ihre Empfindungen als Christin, verpflichtet wie wir alle, den Weg der Heiligkeit zu gehen.
"Ich wollte nicht, dass die Gottesmutter mir erscheine, aber Sie ist erschienen," fährt Marija fort. "Ich habe Sie einmal gefragt: warum gerade mir? Noch heute erinnere ich mich ihres Lächelns: Gott hat es mir erlaubt und ich habe euch erwählt! - antwortete die Gospa. Aber all zu häufig heben die Leute uns deswegen auf ein Podest: sie wollen aus uns Heilige machen ... Es ist wahr, ich habe mich für den Weg der Heiligkeit entschieden, aber ich bin noch keine Heilige!"
Die Versuchung, Menschen, die übernatürliche Erfahrungen machen, vor der Zeit zu "heiligen", ist sehr verbreitet, aber sie entlarvt eher eine dürftige Kenntnis von Gottes Welt und einen verschleierten Fetischismus. Sie hängen sich an die von Gott als Instrument gewählte Person, suchen auf eine gewisse Art, Gott selber zu verstehen, damit Er sich ihnen spürbar zeigen möge. "Es ist schwierig, wenn die Leute dich als heilig betrachten und du weisst, dass du es nicht bist" bekräftigt Marija. "Auf dem Weg zur Heiligkeit werde ich müde wie alle andern; nicht immer ist es leicht für mich zu lieben, zu fasten, zu beten. Ich fühle mich nicht selig, nur weil die Muttergottes mir erscheint! Ich lebe ganz konkret mein Leben in der Welt als Frau, Gattin, Mutter ... Manche halten uns geradezu für Magier und verlangen, dass wir ihnen die Zukunft voraussagen!". Es war eine klare Ermunterung, die uns von einer Seherin entgegenkam, die nun seit zwanzig Jahren jeden Tag sich mit der Muttergottes trifft, eine Einladung, sie nicht als Ideal oder Star zu betrachten. Eigentlich sind die Seher die Spiegel einer übernatürlichen Wirklichkeit: sie sehen und reflektieren sie, damit die Gemeinschaft der Gläubigen auf gewisse Art sich von ihr ein Bild machen und dadurch bereichert werden kann.
"Die Gottesmutter hat uns verschiedene übernatürliche Wirklichkeiten gezeigt, einschliesslich die Dimensionen, in die wir nach unserm Tod eintreten werden. Zuletzt sagte sie: Ihr habt gesehen, jetzt bezeugt! Ich glaube, dass unsere wichtigste Aufgabe ist, Zeugnis zu geben von dem, was wir sehen, aber auch, als erste den Lehren der Gottesmutter nachzuleben: denn sie ist nicht nur Mutter sondern auch Lehrerin, Schwester, Freundin. Wir haben so zu leben, dass die andern sich in Maria verlieben. Wir haben uns aller Art von Forschungen und medizinischen Unter-suchungen zur Verfügung gestellt, einzig um die Nicht-Glaubenden zum Glauben zu bringen und die Gläubigen zu tieferem Glauben. Jetzt ist es wichtig, durchzuhalten, damit dieser Baum, den die Königin des Friedens gepflanzt hat, immer weiter wachse. In Wirklichkeit ist heute - nach den zwanzig Jahren - aus dem kleinen Samenkorn ein riesiger Baum geworden, der mit seinen Zweigen Schatten bis an die äussersten Grenzen der Erde wirft. Jeder Tag sieht eine von Medjugorje inspirierte neue Gebetsgruppe entstehen, sogar in China, wo der christliche Glaube sehr stark verfolgt ist."
Es ist ein Gespräch voller Anregungen, das aber vor allem die Wichtigkeit eines authentischen geistlichen Weges, verwurzelt im Glauben, in der Hoffnung und der Liebe für all jene unterstreicht, die der Herr als seine Werkzeuge erwählt hat, und die auf verschiedene Weisen ihre mystischen Erfahrungen leben. Einmal sagte uns Maria: In diesem Mosaik ist jede Person wichtig ... Jeder entdecke durch das Gebet seinen Auftrag und wisse sich selber zu sagen "Ich bin wichtig in den Augen Gottes!". Danach wird es ein Leichtes sein, das Gebot Jesu in die Praxis umzusetzen: "Was man euch ins Ohr flüstert , das verkündigt von den Dächern (Mt 10,27)."
So schloss Marija Pavlovic ihre Ansprache, wandelte aber sofort die Ermunterungen, die sie selbst eingebracht hatte, in die Praxis um: mit den Tausenden von Teilnehmern verharrte sie im Gebet. Nach dem von ihr während der Eucharistischen Anbetung angeführten Rosenkranz besiegelte die Erscheinung Marias alle Gespräche, auch die der andern Teilnehmer, die durch ihre Reden ein weites Panorama der Medjugorje-Bewegung gezeichnet hatten (P. Jozo, Jelena, Don Amorth, P. Leonard, P. Divo Barsotti, P. G. Sgreva, A. Bonifacio, P. Barnaba ...). So viele verschiedene Steinchen, jedes original in Farbe, Form und Beschaffenheit, aber alle wichtig, um dieses wunderbare Mosaik zu fügen, das die Gottesmutter der Welt schenken will.
Stefania Consoli

 

Der 25. Juni: "Die Grösse des Unsichtbaren"

Menschen. Überall. Unterwegs, sprechend, sitzend, betend, auf den Knien ... Medjugorje gleicht heute einem Ameisenhaufen. Alles in Bewegung, alle bewegen sich ... Zu jeder Tageszeit ist die Kirche überfüllt, zu klein ... Eine Messe folgt auf die andere, gefeiert wird in 17 Sprachen, es ist ein ununterbrochener Fluss der Menschenmenge um das ganze Heiligtum.
Die Statistiken sprechen von 100.000 anwesenden Pilgern, einige von ihnen nach "glühendheissen Kilometern" auf nackten Füssen ... Vermehrt durch die vielen dunkelbraunen Kutten der Brüder, der schwarzen Gewänder der Ordensfrauen, die diensteifrig umhereilen, alle entsprechend ihrer persönlichen Aufgabe.
Die anwesende Gnade ist stark spürbar. Als wäre ganz Medjugorje und die ganze Welt ein einziger Podbrdo: die Anwesenheit Mariens bewirkt, dass die Seele Frieden findet, in das eigene Zentrum hinabsteigt und an die lebendige Gegenwart Gottes "rührt". Man betet einfach ... Man weint einfach ... Man atmet einfach mit dem Herzen ... Man ertastet die Gegenwart des Friedens. Verblasst sind die Kämpfe, die Versuchungen, die Prüfungen - so heftig sie in den vergangenen Tagen der Novene auch waren. Als wäre die Seele überflutet von der Sicherheit der Existenz Gottes. Spürbar war das Vibrieren des göttlichen Lebens, in dem wir alle sind und uns bewegen, und das uns zu einem grossen Volk Gottes eint, zur lebenden Kirche.
Auf dem Antlitz der Leute widerspiegelten sich die Ermüdung und die Spuren, die die Last des Lebens eingeritzt hat; aber daneben taucht auch eine Kraft auf ... Die Augen leuchten von lebendigem Vertrauen in das, was hier durch Maria gezeichnet wurde. Zwanzig Jahre mit Maria, versucht, durchgehalten...
Wir wissen: mit der Friedenskönigin gehen alle Prüfungen und Schwierigkeiten vorüber, und man kommt darüber hinweg. Das Tagesprogramm ist einfach, konzentriert sich rund um das allabendliche Gebet. Bei der Erscheinung um 18.40 im sogenannten "gelben Saal" sind die Seher Marija und Ivan zusammen mit ihren Familien und einigen Priestern anwesend.
"Die Muttergottes war sehr freudvoll" , sagte Marija. Freude und Begeisterung füllten auch die Herzen derjenigen, die im Innern der Kirche waren. Sie bekräftigen, dass auch sie die Gestalt der Gottesmutter gesehen haben. Jemand sagte, dass innerhalb der Kirche ein übernatürliches Licht zu erkennen war. Diejenigen, die mit ihren eigenen Augen nichts hatten sehen können, konnten, wenn ihr Herz geöffnet und durch das Gebet vorbereitet war, ein fühlbares "Vorübergehen" göttlichen Lichts spüren, das ihnen offenbarte, was in ihnen noch dunkel ist und der Bekehrung und des Wandels bedarf.
Der Zelebrant der hl. Messe, P. Ante Vuckovic, Theologieprofessor in Split, unterstrich in diesem Zusammenhang, dass auch Maria wie jeder von uns ihre Kleinheit innerhalb der Grösse des göttlichen Lichts kannte. Und gerade dadurch lehrt sie uns, dass wir gerade da Gott am nächsten stehen, wo wir am kleinsten und am schwächsten sind.
Die Eucharistische Feier wurde beschlossen durch den gegenwärtigen Franziskaner-Provinzial, P. Tomislav Pervan. Er wandte sich an seine Brüder und Schwestern, an die Gläubigen und die Pilger und sagte: "Ich spüre in mir das Bedürfnis nach einem grossen DANKE, Herr! Ich bin hier gewesen seit den ersten Tagen, seit den Anfängen voller Furcht, als vor zwanzig Jahren die Gottesmutter sich uns als Königin des Friedens zeigte. Jahre des Kampfes folgten, aber zuletzt hat die Wahrheit gesiegt. Der Geist lässt sich mit dem Geist erkennen.
Dieser Geist von Medjugorje führt zur Kirche, und dafür seid auch ihr Zeugen, ihr alle, die ihr so zahlreich hier gegenwärtig seid. Ihr seid die Antwort der glaubenden Kirche, der betenden Kirche. Alle andern anerkannten oder nicht anerkannten Heiligtümer bleiben innerhalb der Grenzen des Raumes, wo sie stattgefunden haben. Die Besonderheit von Medjugorje besteht darin, dass Medjugorje überall auf der Welt präsent ist mit seinen verschiedenen Gebetsgruppen, seinen Zentren, seinen Veröffentlichungen ... Medjugorje ist wie ein grosses Internet, ein weltumspannendes Netz. Medjugorje ist ein wirkliches Phänomen. Es ist die Gnade, die sich verwirklicht, es ist die Gnade, die sich ergiesst, mit der die Welt sich pflegen und heilen kann. Das ist der Ruf von Medjugorje.".
Als Antwort auf die neuesten Nachrichten aus dem Vatikan über die Zweifel an der Echtheit der Erscheinungen hat der Provinzial von neuem seine tiefe Überzeugung darüber ausgedrückt, dass Maria authentisch kommt und uns ruft. Er ermunterte die Anwesenden, lud sie ein, auf ihrem Weg des Glaubens in der Wahrheit fortzufahren. Am Schluss dankte er insbesondere dieser Pfarrgemeinschaft und der Franziskanerprovinz, welche die Friedenskönigin aufgenommen und sich verpflichtet hat, ihr zu dienen.
Um zehn Uhr abends wurden sehr viele Pilger Zeugen einer ausserordentlichen Erscheinung auf dem Podbrdo. Erneut war der Hügel von Menschen überfüllt, vereint im Gebet, im Gesang, im Zuhören.
Am Ende dieses besondern Tages können wir einige Schlüsse ziehen: Medjugorje ist eine kleine Landpfarrei, die wirklich zur Weltpfarrei geworden ist. Aber es sind gerade die kleinen oder grossen Fehler und Unvollkommenheiten gewesen, welche die Annahme nicht erlauben, dass es hier um etwas Menschliches, gut Geordnetes, Gesichertes geht... Gerade das ist der beste Beweis dafür, dass hier etwas sehr anderes am Werk ist, etwas, das jenseits menschlichen Vermögens und Handelns steht. Es verwirklichen sich so die von Paulus gesprochenen Worte: "das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das was nichts ist, um das was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott" (1 Kor 1, 27-29). Zwischen den Zeilen aller sichtbaren Ereignisse konnte man lesen, dass die hauptsächlichste Führerin dieses Tages wirklich Sie, die Königin des Friedens, war. Und hier steht diese nicht zu greifende, unbegrenzte Kraft von Medjugorje, ein Kraft von Gnade, die über unsere "kretischen Vasen" hinausreicht
Medjugorje zerstört die Logik der Welt, gemäss der das gross ist, was sichtbar ist. In Medjugorje entdeckt man die Logik der heiligen Jungfrau, für die derjenige gross ist, der der Grösste ist, der Allgegenwärtige, der Allumfassende - für die Welt unsichtbar, jedoch sichtbar den Augen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe. Dorthin ruft sie uns!
(von unserer. Korrespondentin in Medj.: Paula Jurcic)

*Auch diesmal hat Ivanka Ivankovic ihr jährliches Treffen mit der Gottesmutter nicht verpasst. Zusammen mit ihrer Familie, im Gebet vereint, ist Ivanka der Muttergottes begegnet (die ihr einmal pro Jahr, am Geburtstag, erscheint). Die Seherin erzählte, dass die "Gospa" sehr zufrieden war und dass, nachdem sie über die Zukunft der Kirche gesprochen hatte, ihr folgende Botschaft für uns alle gegeben hat:
"Liebe Engel! Ich danke euch für die Gebete, denn durch sie erfüllt sich mein Plan. Darum, meine Engel, betet, betet, betet, damit mein Plan sich verwirkliche. Empfangt meinen mütterlichen Segen".

 

ECHO auf Internet: www.webexpo.it/medjugorje
E-mail Abonnement: ecodimaria@mclink.it
E-mail Redaktion: ecoredazione@infinito.it

 

Verbleiben wir zusammen
im mütterlichen Segen
der Königin des Friedens
um der Welt reiche Frucht
des Friedens und der
Versöhnung zu bringen

Don Alberto

 


 

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