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St. Bernhard von Chiaravalle - Ein durch Maria entflammtes Herz

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Bernhard von Chiaravalle, 1091-1153

Er trug ihn in der Brust und es gelang ihm, jenen zu entflammen, der sich an seine Werke lehnte. Wir reden von Bernhard von Chiaravalle. Er war einer der ersten Zisterziensermönche, dritter mittelalterlicher Kirchenvater und in chronologischer Folge der letzte der Kirche: er war ein Leuchtturm von geistlichem Licht, erleuchtete den ganzen Westen Europas de XII. Jahrhunderts. Bernhard war es gegönnt, auf originelle und geniale Art den ganzen vor seiner Zeit geprägten christlichen Gedanken zusammenzufassen.

Marianischer Kirchenlehrer

Unter den Doktoren der Kirche ist er bekannt als „doctor marianus“, aber nicht weil er so viel über Maria geschrieben oder neue theologische Aspekte über die Jungfrau von Nazareth eröffnet hätte. Bernhards Schriften über Maria sind wenig zahlreich und ebenso karg sind die Hinweise auf die Mutter Christi in seinem ganzen reichen Werk. Und doch sind all seine Werke und sein Leben von ihr geprägt: auch wenn Bernard nicht von ihr spricht, ist Maria doch immer gegenwärtig, z.B. in der Schriften, wo er die Brüder zum Schweigen mahnt, zur Demut, zur Herzensreinheit, dem kindlichen Gehorsam: alles Tugenden, die nicht nur in Maria aufscheinen sondern die sie austeilt.

Was ihm den Titel „doctor marianus“ einträgt war jedoch sein für Maria entflammtes Herz, seine überaus zärtliche Verehrung der Mutter des Retters. Von den ihr geweihten Predigten hat die Kirche nicht wenige Seiten himmlischer, brennender Frömmigkeit in die heilige Liturgie aufgenommen. Die Tradition, den Tag mit dem Salve Regina oder einer andern marianischen Antiphon zu beschliessen, entstammt seiner Idee. Er hatte so starkes Vertrauen in ihre mächtige Fürsprache, dass er sagen konnte: „Gott wollte, dass wir nichts erhalten sollten, das nicht durch die Hände Marias gegangen wäre“. In seinem Gedanken „ist sie unsere Mittlerin“ und wir erhalten den Geist, der „aus ihr quillt“.

Er zeigt die Quelle

Sein „Marienlob“ gehört zu den bekanntesten Mariengebeten, nicht weil es etwas Neues über die Muttergottes sagt, aber weil es das Herz für sie entflammt, sie lebendig erscheinen lässt, gegenwärtig, ertastbar für jene, die die Homilien lesen. Er bewundert den Glauben der heiligen Jungfrau, ist begeistert von ihrer Demut, lässt sich blenden von ihrer strahlenden Reinheit. Aber alles auf ein einziges Ziel hin: die Herzen dazu zu bringen, an dieser „Quelle, die die Gärten begiesst“ ihren Durst zu stillen.

Der lebendige, blühende, so bildreiche Stil ist so zart, dass er die Seele des Lesers anzieht, erfreut und zum Herzen der Mutter erhebt. Es ist süss, die Frömmigkeit zu nähren und zu ihr hin zu leiten, die Seele zu begeistern, ihr zu folgen. Weil die Mutter der Stern ist, der zu Jesus führt, der Aquädukt, der die Gnaden verteilt, die aus der Quelle sprudeln. Es ist sie, die Gottes Segen aus giesst und das Universum erneuert. In einer seiner Homilien der Reife schreibt Bernardo: „In dir und für dich und durch dich macht die Hand des Allmächtigen alles neu, was er geschaffen hat“.

Das Geheimnis des “Fiat“

Genau das ist Bernards Motiv, Maria zu betrachten, um zu lernen, sich von Gott erneuern zu lassen. Im Betrachten dessen, was Gott an ihr getan hat durch die Menschwerdung, genau diese Neu-Schöpfung kommt zur Aussage: “Jede Seele, auch die voller Sünden, in Laster verstrickt, Sklave der Leidenschaften, Gefangene des Exils ... verurteilt und ohne Hoffnung ... kann trotzdem so viel in sich erblicken, nicht nur die Seele zur Hoffnung, zur Vergebung und zur Barmherzigkeit auszuweiten, sondern es sogar zu wagen, die Hochzeit des Wortes anzustreben, es nicht zu fürchten, den Rettungspakt mit Gott zu ergreifen, nicht zu zweifeln, das süsse Joch der Liebe des Königs der Engel zu ergreifen“, wie Maria es tat.

Im „Marienlob“ und durch Maria beschreibt Bernard das Geheimnis Gottes und jenes des Menschen, das Geheimnis des „Fiat“, für den die Beziehung von Gott zu Mensch ihren Anfang nimmt und die Seele des Christen überschwemmen kann, in dem sie in Gott fruchtbar wird. Es wetteifern zwei Figuren die besonders dazu bestimmt sind, uns zu helfen, zu Gott unser „Fiat“ zu sagen: das Bild der Jungfrau als Stern und als göttlich Liebende.

Der Meerstern

Maria ist der Meerstern, Leitbild jedes Menschen, Führerin der Geschichte, weil fehlerlose Menschheit: sie ist der sprudelnde Quell der Menschheit, erfüllt in sich die menschliche Geschichte. Der Mensch ist nicht mehr allein in seiner Suche nach Gott, nicht mehr der Unsicherheit des Meeres und der Dunkelheit der Nacht überlassen: ein Fixpunkt ist am Himmel erschienen: die Mutter. „O, wer immer du bist, du der in den Wechselfällen dieses Lebens wogst mehr als auf der Erde schreitest, den Eindruck hast, hin- und her geworfen zu sein zwischen Brechern und Stürmen, lass dein Auge nicht vom Glanz dieses Sternes weichen. Wenn sich die Winde der Versuchungen erheben, schau auf den Stern, rufe Maria an ... in Gefahr, in Ängsten, in Unsicherheit, denke an Maria, flehe Maria an. Sie verstumme nie auf deinen Lippen, aus deinem Herzen. Und weil du die Hilfe ihres Gebetes brauchst, verlasse nie das Bild ihres in Gott gesammelten Lebens.“

Die Fallen exzessiver Betriebsamkeit

Zu diesem Punkt sagt Bernard: der kann wie Maria leben und lieben, der wie Maria betet, der ständig in Gott gesammelt lebt. Darum müssen uns in acht nehmen, sagt der Heilige, vor den Gefahren einer übermässigen Aktivität, was immer die Umstände und das Geschäft seien, die sie erfordern, - und sei es im Leiten der Kirche! – denn „die vielen Beschäftigungen führen oft zu Herzenshärte, sind nichts anderes als Leiden des Geistes, Verirrungen der Intelligenz, Vergeudung der Gnade“.

Es ist eine sehr aktuelle Botschaft, die Papst Benedikt am 20. August letzten Jahres – dem Fest des Heiligen Bernard – gegenüber Priestern und Geweihten ausgesprochen hat: „Wie wichtig ist auch für uns diese Forderung zum Primat des Gebetes! Sie hilft uns, Sankt Bernard in unserm Leben konkret werden zu lassen. Er verstand, den Hang zum Alleinsein und zur Stille mit der Notwendigkeit wichtiger Aufgaben im Dienst der Kirche zu harmonisieren. Vertrauen wir der Muttergottes diesen schwierigen Wunsch an, den Ausgleich zu finden zwischen Verinnerlichung und notwendiger Arbeit. Bernard liebte sie von Kindheit an mit zärtlicher, kindlicher Verehrung, so dass er den Titel „doctor marianus“ verdient.

 


 

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